Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher an Land

Trotzdem werden sie seit dem 18. Jahrhundert im großen Stil für landwirtschaftliche Nutzung entwässert, dazu kommt der Torfabbau und die Versiegelung der Flächen für den Straßen- und Städtebau. Die unglaubliche Bilanz für Deutschland beträgt fünf Prozent verbleibende lebendige Moore. Heute weiß man, sie könnten uns retten.

 

Folgen der Trockenlegung

Abgesehen vom dramatischen Wegfall der Feuchtgebiete als CO₂⁠-Speicher, wurde und wird dieses durch den Torfabbau gleichzeitig auch noch freigesetzt. Dabei sind Moore die absolut effektivsten Kohlenstoffspeicher an Land und im Kampf gegen den Klimawandel unersetzlich.

 

Was tun Moore für uns?

Sie bieten einen absolut effizienten Schutz gegen Hochwasser: Ihre Zugfähigkeit macht es möglich, dass sie in kürzester Zeit Unmengen an Regenwasser speichern und aufnehmen können. Ihr Wasser können sie dann bei Dürre an trockene Zonen in der Umgebung abgeben.

Bei Versiegelung oder Austrocknung verlieren Moore diese Eigenschaften allerdings zur Gänze.

 

Können sie gerettet werden?

Die gute Nachricht ist: Ja. Tote Moore können tatsächlich wieder vernässt werden. Die große Problematik ist, dass Moorgebiete zum Teil schon vor so langer Zeit trockengelegt wurden, dass die Bewohner oder Nutzer dieser Flächen gar nichts davon wissen, dass sie sich auf einem Naturjuwel befinden.

Zur Renaturierung ist also ein Behörden- und Eigentümer-Spießrutenlauf angesagt, der Forst-, Wasser- und Naturschutzbehörden gemeinsam mit Eigentümer an einem Strang versammeln muss – das ist wohl die größte Herausforderung.

 

Gibt es dafür ein Beispiel?

Im Kölner Dünnwalder Wald wurde ein Moorprojekt zum Mitmachen ins Leben gerufen. Dort wird seit August 2023 daran gearbeitet, Blockaden zu bauen, um das abfließende Wasser aufzuhalten: Freiwillige gehen dort mit Holz und Werkzeugen in den Wald und verschließen Gräben, damit das Moor befeuchtet werden und sich erholen kann.

Im Vergleich zu verbautem Gebiet ist das natürlich etwas einfacher.