Von Null auf 1.800: Freiwillige retten Tierwelt – Wie aus der Schwalbenrettung Österreichs größte Tierschutzbewegung wurde

Ein plötzlicher Wettersturz, Temperaturen unter 10 Grad, Dauerregen und Kälte: Was im vergangenen Spätsommer für Menschen bloß ungemütlich war, wurde für Tausende Rauchschwalben zur Katastrophe. Auf dem Weg Richtung Süden überraschte sie ein Sturm, viele von ihnen verhungerten oder erfroren – es war das größte Schwalbensterben in Österreich seit den 1970er Jahren.

 

Doch die dramatische Lage rief eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft hervor. Innerhalb von vier Tagen mobilisierte Tierschutz Austria über 1.500 Freiwillige, die rund 7.000 Schwalben versorgten – viele davon im Stundentakt, auch nachts. Aus dieser Krise entstand: das „Team Tierschutz“.

Heute – ein halbes Jahr später – ist daraus die größte Freiwilligenbewegung im österreichischen Tierschutz geworden. Eine Erfolgsgeschichte zieht eine erfolgreiche Zwischenbilanz.

Die Bilanz: 220 Einsätze, über 1.800 engagierte Freiwillige und ein neu errichtetes Waschbärengehege. „Zum Jubiläum“ wird die Initiative um ein weiteres Programm erweitert: 16 Wochen für den Tierschutz – der Team Tierschutz Freiwilligenakademie, ein Programm für Freiwillige, die einen Schritt weiter gehen wollen.

 

220 Einsätze und 1.800 Freiwillige: So hilft die Initiative

Ob Möwen, Bussarde, Igel, Tauben oder Mauswiesel – in den vergangenen sechs Monaten hat das „Team Tierschutz“ unermüdlich daran gearbeitet, verletzten und verwaisten Tieren zu helfen. Besonders emotional war die Rettung des Otterbabys Lilly, das während der Hochwasserkatastrophe entdeckt wurde. Lillys Mutter wurde vermutlich von Jägern erschossen. Die geschwächte Lilly wurde daraufhin von Freiwilligen gerettet und zu Tierschutz Austria gebracht.

Nach ihrer Rettung wurde Lilly sechs Wochen lang intensiv durch die Säuglingszeit begleitet, bevor sie zu Artgenossen umziehen konnte. Während dieser Zeit war sie der Liebling des größten Tierheims Österreichs in Vösendorf, wo sie rund um die Uhr betreut wurde. Heute lebt Lilly mit anderen Jungtieren zusammen und wird auf ein Leben in der Natur vorbereitet.

Die fortschreitende Klima- und Biodiversitätskrise setzt Wildtieren zunehmend zu“, erklärt Martin Aschauer, Kommunikationsleiter bei Tierschutz Austria. „Ohne das Engagement und die Tatkraft der Freiwilligen könnten wir diesen Tieren nicht helfen.“

 

Meilensteine der ersten sechs Monate

  • 220 Einsätze: Darunter zahlreiche Wildtiere, die geschwächt oder verletzt aufgefunden wurden.
  • 52 geschulte Erstaufnahmehelfer:innen: Diese unterstützten das Team in der Erstaufnahmestation und im Kleintierhaus des Tierheims in Vösendorf, dem größten Tierheim Österreichs.
  • 308 geschulte Tierretter:innen-Ausbildungen, ausgebildet in Theorie in Praxis im Umgang mit Wildtierrettungen
  • Neues Waschbärengehege: Gemeinsam mit den Freiwilligen wurde ein artgerechtes Gehege für Waschbären errichtet, um diese invasive Tierart optimal zu betreuen.

Doch damit nicht genug. Zum Jubiläum startet das neue Programm ‚16 Wochen für den Tierschutz, der Team Tierschutz Freiwilligenakademie, für jene Freiwillige, die noch mehr für den Tierschutz bewegen wollen.