Dringende Forderung nach Klimagerechtigkeit für Afrika

Mehr als 230 Gesundheitsjournale fordern in einer gemeinsamen Aktion im Vorfeld des kommenden Klimagipfels COP27 in Sharm-el-Sheik (von 6. – 18. November) Klimagerechtigkeit für Afrika, das unverhältnismäßig stark von den negativen Auswirkungen der Klimakrise betroffen ist.

Dies sei für die Gesundheit der dortigen Bevölkerung dringend notwendig, wie für die gesamte Weltbevölkerung, so die Autoren in einem Leitartikel der Fachjournale, darunter bekannte wie das „New England Journal of Medicine“, „The Lancet“und das „British Medical Journal“ sowie einige afrikanische Magazine.

Der Kontinent zeichnet seit Beginn der Industriellen Revolution für nur 3% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, Europa und die USA im Vergleich dazu für 62%. Afrika wird immer häufiger von Dürren, Überflutungen, Wirbelstürmen und anderen zerstörerischen Auswirkungen wie Missernten und geringere Arbeitsleistung des Klimawandels getroffen. Krankheiten wie Malaria, Dengue Fieber, Ebola Virus usw. nehmen jährlich zu.

Diese Extremwetterperioden fordern laut African Climate Policy Center 1 bis 7 Millionen Tote jedes Jahr. Die damit verbundenen Folgen wie Abwanderung, Hungersnot, Armut führen auch zu gravierenden psychischen Erkrankungen.

Nachdem die Landwirtschaft in vielen afrikanischen Ländern eine zentrale Rolle spielt und ganz besonders von Klimaveränderungen getroffen wird, hat sich die Unterernährung laut Food and Agriculture Organization of the United Nation seit 2012 verdoppelt.

Man geht davon aus, dass ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts derjenigen Länder, die durch den Klimawandel am stärksten betroffen sind, aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen zerstört wurde.

Die Autoren fordern die Industriestaaten dazu auf, die seit 2020 versprochenen jährlichen 100 Milliarden US Dollar Klimahilfen für Afrika tatsächlich zu bezahlen und bis 2025 aufzustocken. Dies soll zu weltweiter Stabilität beitragen und einen Ausgleich zur unverhältnismäßigen Situation schaffen, dass nämlich Länder, die so gut wie gar nicht zur Klimakrise beitragen, einen viel zu hohen Preis für dessen Auswirkungen bezahlen müssen, weil sie so hart davon getroffen werden.

Es geht den Autoren darum, aufzuzeigen, dass die Verursacher-Staaten Verantwortung übernehmen und asap entschlossen handeln, denn es kann davon ausgegangen werden, dass die Verschärfung der Situation in Afrika sich auf unsere gesamte Welt destabilisierend auswirken wird.

Du willst mehr darüber erfahren? https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)01986-9/fulltext

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