Riesiger CO2-Speicher in arktischer Tiefsee

In der Tiefsee unter dem Norpoleis befindet sich Klimagas aus der Atmosphäre eingelagert in einer sogenannten Kohlenstoffsenke, so das Team um Andreas Rogge im Fachmagazin „Nature Geoscience“. Der Kohlenstoff aus der Atmosphäre wird in Meerespflanzenteilen (wie Algen) gespeichert, die durch die Strömung in die Tiefsee gelangen und dort in einer Kohlenstoffsenke eingelagert werden. Mit diesem Mechanismus werde bis zu 30% mehr CO2 eingelagert, als bisher angenommen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von deutschen und russischen Polarforscher unter Beteiligung des Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung (AWI).

 

„Mit unseren Messungen konnten wir berechnen, dass durch diesen Wassermassentransport mehr als 2.000 Tonnen Kohlenstoff pro Tag in die arktische Tiefsee strömen, was 8.500 Tonnen atmosphärischem CO2 entspricht. Hochgerechnet auf ein Jahr liegt das mit 3,6 Millionen Tonnen CO2 in der Größenordnung der Jahresemissionen von Island„, erklärt Polarforscher Andreas Rogge.

 

Das Team geht davon aus, dass dieser Prozess auch an anderen arktischen Küstenmeeren abläuft. Inwiefern er sich durch den Klimawandel verändern wird, ist noch unklar. Auf der einen Seite führe die Erderwärmung zu weniger Eis und damit zu geringerem Transport der Pflanzen, andererseits wird das Pflanzenwachstum durch die Erwärmung insgesamt zunehmen. Andreas Rogge dazu: „Somit ist die zukünftige Entwicklung dieser Kohlenstoffsenke momentan nicht abschätzbar und die Identifikation eventueller Kipppunkte erfordert dringend weitere Forschung“.

 

Unser pro.earth.fazit:

Unsere Erde steckt voller Wunder! Für unseren Kampf gegen die Erderwärmung bedeutet es, dass die Natur uns zwar hilft, wir aber einsehen müssen, dass wir DRINGEND die menschgemachten Emissionen eindämmen müssen, die ohne diese Meeresströmungen noch viel höher wären als angenommen. Handeln statt reden! Now!