Dieses Bild der Unendlichkeit verliert immer mehr seine Bedeutung, denn der Sand ist nach Wasser der meistgenutzte Rohstoff und eine Knappheit zeichnet sich ab. Erstaunlich, wie wir finden.

 

Konkret handelt es sich um 50 Milliarden Tonnen, die jährlich abgebaut werden.

 

Wofür wird so viel Sand gebraucht?

Zwei Drittel enden in der Bauindustrie, die daraus Beton und Asphalt oder Glas herstellt, aber zum Beispiel auch Solaranlagen, für die Silizium aus Sand benötigt wird.

 

Man könnte sich nun denken, die Wüsten liefern doch schier unendliche Mengen – falsch! Wüstensand ist zu feinkörnig um der Betonindustrie dienlich zu sein. Die Vereinigten Arabischen Emirate zum Beispiel importieren Sand aus Australien und Schüttet im Gegenzug künstliche Inseln auf. Man kann es sich schon denken – Sand wird hoch gehandelt. Daraus ergeben sich mafiöse Strukturen mit Kartellen, die über Leichen gehen.

 

Das Ergebnis.

Die Ressource wird immer knapper, Küsten erodieren und werden anfälliger für Fluten, Tiere und Menschen verlieren ihren Lebensraum. Ganze Inseln sind dem brutalen Sandabbau bereits zum Opfer gefallen.

Vom immensen CO2-Verbrauch der Betonindustrie gar nicht zu reden.

 

Die Lösung.

Der Sand ist aktuell einfach zu billig, so können ökologisch produzierte Alternativen niemals mithalten. Da er ohne Reglement abgebaut werden kann, ist klar, wo der erste Hebel anzusetzen ist.

 

Dänemark zum Beispiel hat eine Steuer auf Meeressandabbau eingeführt – plötzlich gibt es viele Wege, Sand zu sparen und Beton zu recyceln.

 

Alternativen.

💚 Das deutsche Unternehmen ZaaK Technologies hat mithilfe von EU-Fördermitteln einen sogenannten Smartsand entwickelt: Aus industriellen Abfallprodukten wie Flugasche stellt ZaaK einen künstlichen Sand namens Lypors her, aus dem ebenfalls Beton produziert werden kann.

 

Vorteil: Das Material isoliert effektiver als natürlicher Sand und ist wesentlich leichter.

 

💚 Der Hauptbestandteil bei der einfach zu hohen Betonproduktion ist Zement, dessen Produktion überhaupt für den größten Teil weltweiter CO2-Emissionen verantwortlich ist. Auch für ihn gibt es eine nachhaltige Alternative aus Flugasche: Geopolymerbeton. Dieser wird mittlerweile von mehreren Firmen in Deutschland und Australien hergestellt.

 

💚 Der dritte Teil einer globalen Lösung ist einfach: ganz auf Beton verzichten. Eine Alternative ist Hanfbeton: Er besteht aus Hanf und Naturkalk.

 

pro.earth-Fazit:

Der steigende Preis von Sand hätte sicher großen Einfluss auf das gesamte Preisgefüge weltweit, dennoch ist es unumgänglich, für dieses wenig besprochene, Problem eine Lösung zu finden. Großartig, dass bereits einige Modelle existieren! 💚