Vom Tierwohl auf der Festtagstafel: Fleisch

„Gutes“ Fleisch?

37,2 kg allein Schweinefleisch verzehrt der/die Durchschnittsösterreicher*in pro Jahr – dazu kommt Rind, Huhn, Pute. Insgesamt kommen wir auf rund 60 kg pro Kopf.

Wo kommt es her? Wie geht es den Tieren, die wir da essen und wie können wir uns verhalten, wenn der totale Verzicht so schwerfällt?

 

Ist BIO-Kennzeichnung die Lösung?

„Alles unter ‚Bio‘ ist überhaupt nicht diskutabel, wenn einem artgerechte Haltung wichtig ist“, sagt Dagmar Gordon von der Umweltschutzorganisation Global 2000. Die Kennzeichnung bedeutet lediglich, dass Jungtiere mit Milch gefüttert werden und ältere Tiere ausschließlich gentechnikfreies Bio-Futter erhalten. Vorbeugende Antibiotika und wachstumsfördernde Mittel in der biologischen Viehhaltung nicht erlaubt sind.

Da die meisten von uns ja im Supermarkt ihr Fleisch beziehen, gibt es keine andere Orientierung als am Gütesiegel.

Man kann zum Beispiel davon ausgehen, dass Fleisch, das mit rot-weiß-rotem Gütesiegel versehen ist aus Österreich kommt. „Was man aber auch annehmen kann, bei Schweinefleisch zum Beispiel, dass das Schwein auf Vollspaltenböden in einem Stall ohne nennenswertes Tageslicht gehalten wurde – rot, weiß, rot allein heißt gar nichts“, so Gordon.

Dem Thema Gütesiegel widmen wir einen eigenen Artikel zur Kennzeichnung von Lebensmitteln.

Er soll dir Durchblick durch dieses sehr komplexe Thema verschaffen.

 

Und im Restaurant?

Hier ist es besonders schwierig. Bei Bio-zertifizierten Betrieben kann man sicher sein, dass zumindest nur Bio-Fleisch auf den Teller kommt.

Global 2000 kämpft hier für eine verpflichtende Kennzeichnung. Nur so könnten Konsument*innen eine überlegte Kaufentscheidung treffen und Fleisch aus schlechten Produktionsbedingungen vermeiden.

 

Niedriger Preis ist immer ein schlechtes Zeichen

Sowohl im Handel als auch in der Gastronomie gilt der Preis als Barometer. „Wenn Fleisch extrem billig ist, dann ist es nicht gut. Es war nicht gut für die Tiere, es war auch nicht gut für die Bauern, weil die ganz schlecht daran verdient haben“, so Gordon.

 

pro.earth-Fazit:

💚 Verantwortungsvoll kann Fleisch nur mit höheren Kosten produziert werden – das leuchtet ein. Wenn wir aufhören, es gedankenlos und einfach aus Gewohnheit, stattdessen seltener mit Wertschätzung für das Lebewesen einzukaufen, wird es im Gesamten auch nicht teurer.

💚 Wenn Fleisch eingekauft wird, dann wäre natürlich der beste Weg, direkt am Bauernhof, wo die Haltung der Tiere kein Geheimnis ist. Völlig klar aber, dass das den wenigsten von uns möglich ist.

💚 Die Lösung für uns lautet Achtsamkeit im Umgang mit dem Leben – auch einer anderen Spezies.