UN-Nachhaltigkeitsziel #4: Bildung für alle

Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewähr­leisten und Möglichkeiten lebens­langen Lernens für alle fördern

Während die meisten Kinder und Jugendlichen in Mitteleuropa jede Woche zur Schule gehen, kann weltweit ungefähr jedes sechste Kind keine Schule besuchen. Für die betroffenen Kinder bedeutet das, dass sie nur über wenig Wissen verfügen und oft weder lesen, schreiben noch rechnen lernen. Dadurch können sie später auch nur einen gering qualifizierten Job ausüben und verdienen häufig sehr wenig Geld.

Besonders Kinder, die in Armut leben, können nicht zur Schule gehen, weil ihnen das Geld für den Unterricht und die Schulmaterialien fehlt. Diese Kinder gehen schon früh arbeiten, um ihre Familie zu unterstützen. Manchmal gibt es gar keine Schule in der Nähe. Dadurch können sie sich auch schwer aus der Armut befreien. Ihnen fehlen wichtige Qualifikationen und Kompetenzen.

Ein geringes Bildungsniveau innerhalb einer Bevölkerung ist nicht nur für die betroffenen Menschen ein Problem, sondern auch für das Land als Ganzes. Wenn es in einem Land keine gebildeten und qualifizierten Fachkräfte gibt, kann es sich kaum weiterentwickeln und aus eigener Kraft nachhaltig wirtschaftlich wachsen.

https://news.pro.earth/2023/01/19/der-weltzukunftsvertrag-der-uno-besagt-in-erster-linie-eines-es-ist-deine-entscheidung/

Auch wenn viele Kinder zur Schule gehen können, kann mehr als die Hälfte von ihnen trotzdem noch nicht richtig lesen und rechnen. Das liegt oft daran, dass die Schulen und Lehrkräfte schlecht ausgestattet sind. Denn während Schulen in Deutschland immer mehr mit Computern und Technik arbeiten, haben fast die Hälfte der Schulen südlich der Sahara keinen Zugang zu Trinkwasser, keinen Strom, keine Computer und kein Internet. Außerdem fehlen qualifizierte Lehrkräfte, um den Schülerinnen und Schülern Wissen gut zu vermitteln. Schätzungsweise 584 Millionen Kinder in der Grund- und unteren Sekundarstufe konnten 2020 nicht die Mindest-Lesekompetenz erreichen. Das sind 9% mehr als 2019.

Die Covid-19 Pandemie hat Fortschritte in der Bildung der letzten 20 Jahre aufgehoben. Laut UN war 2020 ein „Katastrophenjahr für die Bildung“. Millionen Schulkinder weltweit sind von Schulschließungen betroffen, meist ohne digitalen Ersatz. Auch wenn die Schulen wieder öffnen, ist zu befürchten, dass viele Kinder aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie nicht in den Schulunterricht zurückkehren, sondern Lohnarbeit leisten müssen. Die UNESCO schätzt die weltweite Zahl der Kinder, die 2021 aufgrund der Pandemie die Schule abbricht auf bis zu 23,8 Millionen.

 

Die Ziele des SDGs 4 bis 2030 im Überblick:

Bis 2030…

  • sicherstellen, dass alle Mädchen und Jungen gleichberechtigt eine kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung abschließen, die zu brauchbaren und effektiven Lernergebnissen führt
  • sicherstellen, dass alle Mädchen und Jungen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Erziehung erhalten, damit sie auf die Grundschule vorbereitet sind
  • den gleichberechtigten Zugang aller Frauen und Männer zu einer erschwinglichen und hochwertigen Bildung
  • die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen wesentlich erhöhen, die über die entsprechenden Qualifikationen für eine Beschäftigung, eine menschenwürdige Arbeit und Unternehmertum verfügen
  • geschlechtsspezifische Disparitäten in der Bildung beseitigen und den gleichberechtigen Zugang der Schwachen in der Gesellschaft, namentlich von Menschen mit Behinderungen, Angehörigen indigener Völker und Kindern in prekären Situationen, zu allen Bildungs- und Ausbildungsebenen gewährleisten
  • sicherstellen, dass alle Jugendlichen und ein erheblicher Anteil der männlichen und weiblichen Erwachsenen lesen, schreiben und rechnen lernen
  • sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung
  • Bildungseinrichtungen bauen und ausbauen, die kinder-, behinderten- und geschlechtergerecht sind und eine sichere, gewaltfreie, inklusive und effektive Lernumgebung für alle bieten
  • das Angebot an qualifizierten Lehrkräften wesentlich erhöhen

 

Was tun?

Die Initiative 17Ziele hat TU DU’s zusammengetragen, die uns aufzeigen, wie wir in unserem Leben die Erfüllung dieses Ziels vorantreiben können. Von ihnen haben wir uns inspirieren lassen und noch einige Möglichkeiten dazu angeführt:

  • Wenn du die Qualifikation besitzt, melde dich als Sprachlehrer

  • Engagiere dich als Vorleser:in zum Beispiel hier

  • Gib ausgediente Schul- und Lehrbücher weiter

  • Werde förderndes Mitglied bei einschlägigen Organisationen

 

Die Klimakrise lässt sich nur durch verschränkte soziale, ökonomische und ökologische Maßnahmen, einer „Transformation der Welt“ bewältigen.

 

Quellen:

17 Ziele Deutschland

SDG Watch Austria

Weiterführender Link:

Die UN-Resolution zur Agenda 2030 in deutscher Sprache