Eine Stadt OHNE Hierarchien und Bargeld – dafür MIT bedingungslosem Grundeinkommen für alle

Schlaraffenland? Im indischen Auroville wird seit 55 Jahren eine Utopie zur Wirklichkeit.

Wir bauen eine Stadt

Die 3.300-Einwohner-„Stadt der Morgenröte“, wie sie übersetzt heißt, basiert auf der Gesellschaftstheorie von Sri Aurobindo und wurde von Mira Alfassa mit Unterstützung der indischen Regierung sowie der Vereinten Nationen in die Praxis umgesetzt.

Eröffnet und eingeweiht wurde die Planstadt am 28. Februar 1968.

Es gibt hier weder große Häuser, noch ein ausgebildetes Wirtschaftssystem und somit auch keine großen Bürokomplexe.

Es gibt kein Bargeld und nur wenige Shops.

Für indische Verhältnisse gibt es kaum Verkehr.

Gesundheitsversorgung, Bildung und Elektrizität sind frei zugänglich.

Religionen existieren hier nicht – das Leben ist aber dennoch von Spiritualität geprägt.

Dafür aber gibt es: E-Autos, ein Meditationszentrum um das sich die Stadt ringt, einen riesigen Wald, der das komplette Stadtzentrum umringt, UND das gleiche Grundeinkommen für alle.

Wie kann das organisiert werden?

Also, Politische Parteien sind verboten.

Wichtige Entscheidungen treffen die Bewohner*innen gemeinsam in der Einwohnerversammlung.

Kleinere Gruppen organisieren Bereiche wie Wohnen, Landwirtschaft, Gesundheitssystem oder Beitrittsprozesse. Hierarchien existieren nicht.

Unstimmigkeiten werden in der „Village Liaison Group“ besprochen.

 

Wer finanziert Auroville?

Die Stadt erhält öffentliche Gelder der indischen Regierung beispielsweise für Bildungsprojekte oder Straßenbau. Auch Spenden von weltweiten NGOs helfen der Utopie zum Leben.

Einnahmen hat Auroville auch durch dort ansässige Unternehmen, Gästebettvermietung oder Spenden von Besucher*innen.

 

Und Privatbesitz?

Gibt`s nicht. Alle Aurovillianer*innen bekommen täglich Mittagessen aus der sogenannten Solar Kitchen. Hier wird direkt mit der Hitze der Sonnenstrahlen gekocht (ohne Strom).

Auch Grundeigentum existiert nicht. Menschen können ein Wohnrecht erwerben, das auf Lebenszeit bzw. solange man in der Stadt auch wohnt aufrecht ist. Wird die Stadt verlassen oder verstirbt der/die Bewohner*in, geht die Immobilie zurück an die Stadt und somit zurück an die Gemeinschaft.

Auch das Paradies (oder vielleicht das ganz besonders) braucht klare Regeln.