Lichtverschmutzung – der helle Wahnsinn für nachtaktive Insekten

Teil unseres Lebensstils ist es, immer beleuchtet zu werden. Ob Straßen-, Auslagen- oder Gartenbeleuchtung – Hauptsache wir tappen nicht im Dunkeln.

Doch des einen Freud ist des anderen Leid… die Lichtverschmutzung, wie dieses Phänomen genannt wird wirkt sich nicht nur negativ auf den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen aus, unzähligen nachtaktiven Insekten kostet sie das Leben.

Es ist sogar untersucht, dass an beleuchteten Standorten die Artenvielfalt um 25 Prozent geringer ist.

Die Bestäubungsleistung wird somit um über 60 Prozent geringer und die daraus folgende Minimierung der Früchte pro Jahr beträgt ca. 13 Prozent.

Diese Zahlen sind alarmierend.

Der Nachtfalter zum Beispiel ist hauptsächlich ab der Dämmerung aktiv, um Nahrung an Pflanzen wie z.B. der Nachtkerze zu sammeln.

Somit spielt er eine wichtige Rolle als Bestäuber für nachtblühende Pflanzenarten.

Aber nicht nur das, er ist auch Nahrungsquelle für andere, stark gefährdete Tierarten wie der Fledermaus. Zusammen spielen sie eine wesentliche Rolle im heimischen Ökosystem.

Was ist tödlich am Licht?

Lichtquellen wirken im Dunklen aufgrund besonders anziehend auf Insekten.

Sie werden von ihnen regelrecht in einen Bann gezogen, wo sie zu leichter Beute werden oder die Leuchtkörper die ganze Nacht bis zur Erschöpfung umschwirren.

Was tun?

• Dauerbeleuchtungen im Garten vermeiden
• Auch dekorative Solarlampen, die wir ohne böse Absichten aufstellen kosten Insekten das Leben – bitte verzichten wir darauf
• Wenn, dann empfehlen wir Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren oder nur temporären Gebrauch (also nur zur Zeit der Gartenparty)
• Lichtquellen für Wegbeleuchtung niedrig installieren um größere Lichtkegel zu vermeiden
• Auf flächige Fassadenbeleuchtung verzichten – hier kommt die Reflexion dazu!
• Lampen mit geschlossenem Gehäuse verwenden, damit die Insekten nicht eingeschlossen werden
• Teiche, Bäume oder andere Naturflächen nicht beleuchten – obwohl es so schön wäre. Sie sind das zu Hause von vielen (tag- und nachtaktiven) Insekten
• Besonders Leuchtmittel mit UV- und hohem Blauanteil vermeiden
• Warmweißes und gelbes Licht bevorzugen (Farbtemperatur bis 3.000 Kelvin – im Optimalfall mit Blaufilter)

pro.earth-Fazit:

Ein mondbeschienener Garten inklusive originaler kleiner oder auch größerer Nachtmusik hat auch seinen Reiz – geben wir ihm eine Chance. 💚