Abfall zur Reinigung von Wasser?
Altpapier kann, laut Forschern der Technischen Universität Wien, Wasser reinigen. Wie das funktioniert, erfährst du bei uns.
Im Fachblatt Small Science veröffentlichten Forscherinnen und Forscher vom Institut für Materialchemie an der Technischen Universität (TU) Wien die Idee, mit Zelluloseabfällen, wie zum Beispiel aus Altpapier, Farbpartikel aus Wasser zu filtern.
Dazu wird ein engmaschiges Netz aus „semikristalliner Nano-Zellulose“ gesponnen mit dem bestimmte Farbstoffe, „Azo-Verbindungen“ genannt, aus dem Wasser gefischt werden.
Diese Farbstoffe wiederum werden vorwiegend in der Textilindustrie verwendet und da in Ländern, ohne oder mit geringfügigen Umweltauflagen.
Da diese Stoffe lange Zeit im Wasser bleiben und sehr langsam abgebaut werden, beinhalten sie großes Gefahrenpotential für die Ökosysteme.
Altpapier?
Bis jetzt wurden die giftigen Verbindungen mithilfe unterschiedlichster Verfahren, welche wiederum auf umweltschädlichen metallhaltigen Stoffen basieren, gefiltert.
Das Nanogewebe aus Zellulose besteht aus winzigen Fasern, durch die das Wasser fließt und gefiltert wird.
Die gute Nachricht: Dieses Gewebe kann aus Abfallmaterial hergestellt werden.
Wie wird Nanogewebe aus Altpapier hergestellt?
Besonders wichtig ist extrem viel Oberfläche herzustellen um die Azo-Verbindungen in großer Menge filtern zu können.
Das so genannte „Nanoweb“-Herstellungsverfahren funktioniert so, dass Flüssigkeit aus Nano-Zellulose und dem Kunststoff Polyacrylnitril versprüht wird.
Nach der elektrischen Aufladung der Tröpfchen, werden diese durch ein elektrisches Feld geschickt. Das ist der Grund, warum die Flüssigkeit beim Aushärten extrem feine Fädchen bildet.
Einsatzbereich?
Der regenerierbare Filter kann in der Industrie, wie auch möglicherweise in der Medizin zum Einsatz kommen – Günther Rupprechter von der TU Wien denkt da zum Beispiel an Dialyseverfahren, bei denen bestimmte chemische Stoffe aus einer Flüssigkeit gefiltert werden.