Nachhaltig Bauen: Baustoffe
„Die Bauwirtschaft ist maßgeblich für die weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Allein die Herstellung von Zement verursacht derzeit rund 8 % der weltweiten Treibhausgasemissionen und 3,2 % der österreichischen CO2-Emissionen.“ so eine Studie zur Kreislauffähigkeit unserer Baustoffe. In unserem Themenschwerpunkt „Nachhaltiges Bauen“ wollen wir uns diesmal mit den Baustoffen näher auseinander setzen. Dazu zählen Massivbaustoffe, Naturfarben und Putze, Trockenbaustoffe, Dämmmaterialien, Bodenbeläge und Dach- und Fassadenmaterialien. Ökologische Baustoffe, die Jahrtausende lang die einzig verfügbaren Baumaterialien waren, fristeten viele Jahrzehnte ein Schattendasein und sind erst langsam wieder im Kommen.
Ökologische Massivbaustoffe
„Um eine Aussage über die Nachhaltigkeit und Umwelteinflüsse von Baustoffen treffen zu können, sind Umweltproduktdeklarationen (englisch: Environmental Product Declaration, EPD) entwickelt worden. Darin sind ökobilanzbasierte Indikatoren enthalten, welche die Auswirkungen einzelner Produkte bzw. Baustoffe beispielsweise hinsichtlich des Treibhauseffektes oder des Verbrauchs an grauer Energie (Primärenergieinhalt PEI) beschreiben. Die Ressourceneffizienz spielt in den Produktdeklarationen (nach ISO/TR 14025) ebenfalls eine große Rolle: das betrifft die Verwendung von rohstoffnahen Produktformen und lokal vorrätigen Materialien, die daraus resultierenden kürzeren Transportwege und somit eine geringere Schadstoffbelastung.“ schreibt baunetzwissen.de.
Folgende Baumaterialien gelten als ökologisch (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Kalksandstein – besitzt eine sehr hohe Rohdichte
- Lehm – es gibt innovative Systeme wie Lehmbausteine und Lehmbauplatten sowie Lehmputze und vieles mehr
- Hanf – es gibt Hanfsteine (bestehend aus Hanf und Kalk), Hanfputz und Hanfbeton
- Holz – vielseitig verwendbar, es ist allerdings darauf zu achten, woher das Holz stammt.
- Stroh – zählt ebenfalls zu den zertifizierten Baustoffen, es gibt zB. Strohballen und Strohplatten zum Dämmen
Dämmstoffe
Wärmedämmung ist ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Bauvorhabens. Folgende Dämmmaterialien gelten als nachhaltig:
- Blähton
- Hanf
- Flachs
- Seegras
- Holzfaserdämmplatten
- Jute
- Kokosfaser
- Kork
- Schilf und Napiergras
- Wiesengras
- Zellulosefasern
Detaillierte Infos dazu bietet die Website oekologisch-bauen.de.
Naturfarben und Putze
Es gibt bereits eine große Palette nachhaltiger Farben auf der Basis von nachhaltigen Rohstoffen. Sie wirken sich auch gut auf das Raumklima aus. Dazu zählen Kalkfarben, Silikat- und Kaseinfarben, Lehmfarbe und -putze, Leinöl und Hartöl, Kalk- und Kalkstreichputz und vieles mehr.
Dach und Fassade
Hier geht es auch ganz stark um das Thema der Begrünung. Vor kurzem erst haben wir den Aufruf gelesen, dass alle neugebauten Flachdächer gesetzlich zu einer Begrünung verpflichtet werden sollten. Ein interessanter Ansatz. Begrünungen haben viele Vorteile, müssen aber fachgerecht geplant und durchgeführt werden, denn Statik und Sicherheit sind ein wesentlicher Aspekt. Auf grünstattgrau gibt es viele Informationen rund um das Thema.
Wir wollten einen ersten Überblick geben, der weit von vollständig entfernt ist, und auch Stichworte liefern, die einem helfen, tiefer in die Materie einzutauchen.
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