Jetzt einreichen: 100.000 Euro für Projekte rund um Streuobst

Extensive Streuobstwiesen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Zwei Jahre lang steht bei Blühendem Österreich alles rund um Streuobst und Biodiversität im Mittelpunkt. Am 12. Juni 2023 startet der neue Call „Blühendes Österreich #streuobst“ – 100.000 Euro für herausragende Naturschutzprojekte!

Gemeinsam mit ihrer Partnerin ARGE Streuobst finanziert und ermöglicht Blühendes Österreich Menschen und Organisationen, die am Thema Streuobst arbeiten sowie an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion tätig sind, Projekte umzusetzen. Blühendes Österreich finanziert Projekte und unterstützt bei der Wiederherstellung, Verbesserung und Pflege von Streuobstflächen.

Bei „Blühendes Österreich #streuobst“ gesucht: Herausragende Projekte im Streuobstbereich, die zur Qualitätserhöhung bei der Produktion von heimischen Lebensmitteln sowie zur Steigerung der Biodiversität beitragen!

 

Lebensmittel & Sortenvielfalt

Streuobstbestände setzen sich aus verschiedenen großkronigen Obstbäumen zusammen. Wesentlich sind eine hohe Obstarten- und Obstsortenvielfalt sowie unterschiedliche Altersklassen im Bestand. Die Verteilung der Obstarten und Obstsorten ist regionaltypisch. Streuobstbäume finden sich unter anderem als Obstbäume auf Grünland (Streuobstwiesen), in Gärten, auf Ackerflächen, in Weingärten, als Baumzeilen und Alleen, als Haus- und Hofbäume sowie als Einzelbäume in der Landschaft.

Eine, die von ihrer Arbeit im und mit dem Streuobst beseelt ist, ist die oberösterreichische Mostproduzentin, Mosttraun4tlerin und Jurymitglied Karin Maleninsky: „Ich liebe es den Geschmack der Streuobstwiesen innovativ und geschmacksexplosiv in die Flasche oder ins Glas zu bringen. Mein Fokus liegt auf der Birne, eine der landschaftsprägendsten Kulturgüter unserer Region. Das Streuobst – meine Liebe und meine Leidenschaft.“

 

Identitätsstiftende Kulturlandschaften

Streuobstkulturen sind nicht nur identitätsstiftend und landschaftsprägend, da sie stellvertretend für jahrhundertealte traditionell bewirtschaftete Kulturlandschaften stehen, sondern sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz – hat doch der Streuobstbau durch extensive Bewirtschaftung und lokal-regionale Verarbeitung einen sehr niedrigen CO2-Fußabdruck.

Diese Nachhaltigkeit unterstreicht Hildegard Aichberger, Vorständin oekostrom AG und Blühendes Österreich, sowie Jurymitglied: „Die sich zuspitzende Biodiversitätskrise macht nachhaltiges Handeln zur Pflicht. Mit #streuobst wollen wir Menschen die Chance geben, sich für Naturschutz und Artenvielfalt zu engagieren.“

 

Hotspots der Artenvielfalt

Extensiv genutzte Streuobstflächen sind Hotspots der Artenvielfalt. Tausende Pflanzen und Tierarten leben in diesen verzahnten Grünland- und Baumhabitaten. Diesen großen Wert kehrt Gábor Wichmann, Geschäftsführer BirdLife Österreich, Vorstand Blühendes Österreich und Jurymitglied, hervor: „In Zeiten der Biodiversitätskrise ist der Erhalt der einzigartigen, strukturreichen Ökosysteme ‚Streuobst‘ unerlässlich. Alte Obstbäume dienen etwa der stark gefährdeten Zwergohreule als Lebensräume. Gehen diese verloren, so stirbt auch die nur 20 Zentimeter große Eulenart – und mit ihr noch viele andere Tierarten, die auf das Biotop angewiesen sind – aus.“

Der Streuobstbau sichert in Österreich die Grundlage für den Erhalt von 4.000 Obstsorten und die Produktion von hochwertigen Lebens- und Genussmitteln sowie für die Gastronomie und Heurigenwirtschaft. „Die naturgerechte Kultivierung von Streuobstwiesen und ihre große Bedeutung für Biodiversität ist der beste Beweis dafür, dass ein Miteinander von Mensch und Natur möglich und nötig ist, deswegen freue ich mich dieses Projekt unterstützen zu können“, unterstreicht Julia Balasch, Jugenddelegierte der Biodiversitäts-COP 2022 und Jurymitglied ihr Engagement.

 

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