Bedingungslose Zahlungen verringern Obdachlosigkeit nachhaltig

Ein von der Universität Princeton veröffentlichtes Experiment zeigte, dass Obdachlosigkeit doch zu einem großen Teil auf Mangel an Kapital zurückzuführen ist. Durch eine größere unbürokratische Einmalzahlung kam ein Großteil der Probanden wieder ins Lot, gab das Geld für eine Wohnung aus und half damit, Sozialleistungen über Jahre zu sparen.

 

 

Wie genau war die Vorgehensweise?

Eine Gruppe von 50 Obdachlosen in der westkanadischen Stadt Vancouver bekam für das Experiment eine Einmalzahlung in der Höhe von 7.500 Kanadischen Dollar (das sind rund 5.000 Euro). Eine Kontrollgruppe von 65 Wohnsitzlosen erhielt diese Summe nicht.

An die Auszahlung wurden keinerlei Bedingungen geknüpft um die Auswirkungen bestmöglich zu untersuchen.

 

 

Was ergab das Experiment?

Nach einem Jahr zeigte sich, dass die Empfänger der 7.500 Dollar weniger Tage in Obdachlosigkeit verbrachten. Zusätzlicher Nebeneffekt war eine Gesamtverbesserung ihrer Lebensbedingungen und eine Erhöhung ihrer Ersparnisse.

Der Anteil des Geldes, der für Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten ausgegeben wurde, war in der Relation gering.

Die sozialen Aufwendungen pro Person sanken insgesamt, denn viele Betreuungsangebote und Leistungen konnten eingespart werden, die Menschen in dieser Lage sonst benötigen.

 

 

Conclusio

Fehlende finanzielle Mittel seien folglich ein häufiger Grund für Obdachlosigkeit, so die Studienautoren. Auf den ersten Blick ist das wenig überraschend – dennoch spielen unterschiedlichste Faktoren bei einer derartigen Situation mit.

Direkte Geldtransfers werden aber aus verschiedenen Gründen nur selten als eine Lösung für dieses Problem angesehen.

Nun könnte diese Untersuchung aufzeigen, dass dies in Zukunft politisch durchaus in Betracht gezogen werden sollte – besonders für marginalisierte Gruppen.