Klimapolitische Untätigkeit kommt uns teuer zu stehen

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsförderung (Wifo) hat in einer neuen Studie ausgerechnet, wie teuer es uns kommt, NICHT klimapolitisch zu handeln. Unter dem Titel „Budgetäre Kosten und Risiken durch klimapolitisches Nichthandeln und Klimarisiken“ ging das Wifo der Frage nach, wie sich ein solches Nichthandeln längerfristig auf den Staatshaushalt niederschlagen würde. Die Klimakrise verursacht laut Umweltministerium bereits jetzt volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe. Aktuell ist die öffentliche Hand mit (zumindest) 5,4 bis 7 Milliarden Euro pro Jahr an Folgekosten konfrontiert.

 

Die Klimakrise ist für uns alle spürbar und allgegenwärtig. Nicht-Handeln in Sachen Klimaschutz ist äußerst teuer, kostet Österreich bereits heute viele Milliarden Euro und ist auch künftig mit großen budgetären Risiken verbunden. Zu diesem eindeutigen Ergebnis kommt eine aktuell veröffentlichte Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), verfasst von  Dr. Angela Köppl und Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger, die erstmals eine gesamthafte Übersicht über Kosten durch klimapolitisches Nicht-Handeln für die öffentliche Hand darstellt. Es fehle „bisher eine gesamthafte Übersicht über mögliche Kosten bzw. Risiken durch klimapolitisches Nichthandeln bzw. Klimarisiken für die öffentliche Hand“, heißt es einleitend in dem am 9. Januar veröffentlichten „Policy Brief“.

 

Ergebnisse im Detail

  • Auswirkungen des Nicht-Handelns in der Klimakrise belasten das öffentliche Budget:
    • durch Ausgaben für klimawandelbedingte Schäden,
    • Klimawandelanpassung,
    • schwer abschätzbare Kosten im Falle der Verfehlung österreichischer Ziele in der europäischen Klima- und Energiepolitik und
    • Kosten, die durch weitergeführte klimaschädliche Maßnahmen verursacht werden.
    • Die Folgen der Klimakrise führen zudem zu Wachstumsverlusten und somit zu geringeren Steuereinnahmen.

 

  • Bereits seit 2014 fallen durch öffentliche Ausgaben im Bereich Klimawandelanpassung Kosten von gut 1 Milliarde Euro jährlich an, diese dürften sich bis 2030 auf mehr als 1,7 Milliarden Euro pro Jahr und bis 2050 auf mehr als 2 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen.

 

  • Zusätzlich belasten klimaschädliche Subventionen des Bundes das öffentliche Budget mit 4,1 – 5,7 Milliarden Euro pro Jahr.

 

  • Die – schwer zu prognostizierenden – Kosten für den notwendigen Ankauf von Emissionszertifikaten im Falle einer EU-Klimazielverfehlung könnten für den Zeitraum 2021 – 2030 rund 4,7 Milliarden Euro erreichen.

 

  • Österreichs Beiträge für den internationalen Klimaschutz stehen derzeit bei rund 220 Millionen Euro pro Jahr .

 

 

Die Studie zeigt wesentliche Schlussfolgerungen auf

  • Unzureichende Klimapolitik belastet Staatshaushalt massiv
  • Klimapolitische Untätigkeit entwertet staatliches Vermögen
  • Nicht-Handeln bei Klimaschutz verschärft die Klimakrise und ihre Auswirkungen, damit steigen Folgekosten für öffentliche Hand sowie klimawandelbedingte Wachstumsverluste
  • Höhere Finanzierungskosten für Staatsschulden durch Klimarisiken
  • Klimapolitisches Handeln beseitigt bzw. reduziert künftige Kosten, insbesondere im Bereich der umweltschädlichen Subventionen und teurer CO2-Emissionszertifikate
  • Die Einbeziehung von Klimarisiken in die Budgetplanung ist jedenfalls als sinnvoll zu bewerten

 

Links:

Studie „Budgetäre Kosten und Risiken durch klimapolitisches Nicht-handeln und Klimarisiken“ (PDF, 852 KB)