Einzigartige Designermöbel aus Altplastik

Seine Designerstücke sind Teil der permanenten Ausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam, sowie im MoMA in New York City und San Francisco, im Vitra Design Museum in Weil am Rhein, im Londoner Design Museum und im Osloer National Museum zu finden. Die Rohstoffe dafür liefern ausrangierte Kühlschränke, CDs und DVDs, die keinen mehr interessieren, Dachfenster, Schokoladengussformen sowie andere Produktionsreste. Der niederländische Interiordesigner Dirk van der Kooij entwirft höchst kunstvolle Möbel wie den „Chubby Chair“ und den Tisch „Meltingpot“ und lässt diese mithilfe eines selbstentworfenen 3D-Druckers entstehen.

 

Designer Dirk van der Kooij

„Der niederländische Designer ist vor allem für seine verspielten Extrusionen aus wiederverwerteten Kunststoffen bekannt. Mit der Einstellung eines Handwerkers und Erfinders verbindet Dirk Maschine und Hand, um einen ehrlichen materiellen Ausdruck zu fördern. Seine Zeit an der Design Academy Eindhoven brachte ein ehrgeiziges Projekt hervor: die Anwendung von 3D-Druck mit niedriger Auflösung in der Möbelproduktion. Die Textur dieses selbst entwickelten Verfahrens ist seitdem zum Synonym für seine Arbeit geworden.“ schreibt dazu TheCollectional.

Dirk van der Kooij  im Interview mit Stylepark zum 3D-Druck:“Ich habe den 3D-Druck als eine Möglichkeit für mich gefunden, mit Kunststoff zu arbeiten und ihm mehr Identität zu geben. Das war zuvor noch nicht gemacht worden, deshalb war es für mich sehr interessant.“ Gebaut hat er den gesamten Drucker aus alten geliehenen und geschenkten Teilen, wie alten Öfen und Extrudern. Ein Händler aus der Nähe lieh ihm dazu einen Roboterarm. Heute stehen in seinem Studio in dem ehemaligen Industrieglände 20 Minuten außerhalb Amsterdams einige Roboter und 3D-Drucker, die seine Entwürfe produzieren.

 

 

Der Werkstoff Plastik

„Als ich begonnen habe, mit Kunststoff zu arbeiten, wurde er immer geformt, um andere Materialien zu imitieren. Ich wollte wissen, welchen Charakter Plastik selbst hat.“ Daher ließ er Kunststoff in einem Ofen heiß werden und dann abkühlen. „Das war für mich die logische Konsequenz. Kunststoff hat verschiedene Schmelzpunkte, weshalb man ihn nicht verkleben oder verschweißen kann. Also dachte ich, ich füge alles zusammen, indem ich es in den Ofen stecke.“

 

Was er an dieser Arbeit liebt

„Ich liebe die Tatsache, dass meine Fähigkeiten durch das Material und die Maschine begrenzt sind. Ich liebe es, Rätsel zu lösen, deren Ergebnis zwar logisch erscheint, aber wirklich überraschend und manchmal seltsam sein kann. Das ist eine wirklich schöne Art zu arbeiten und das inspiriert mich.“ Für die Fertigstellung seines ersten Stuhls benötigte der Designer 18 Monate. Wer seine Entwürfe sehen – und mit dem notwendigen Kleingeld im Börserl auch kaufen – will, wird auf der Webseite des Designers fündig.

 

Produzenten sind in der Pflicht

„Ich kann nicht definitiv sagen, dass wir es richtig machen. Aber wir versuchen unser Bestes, um die Schuld des Produzenten zu reduzieren, indem wir Dinge vermeiden, von denen wir wissen, dass sie schlecht sind. Statt das Material einfach wegwerfen bemühen wir uns, es begehrenswert zu machen und hoffen, dass das Design was daraus entsteht für eine wirklich lange Zeit geschätzt wird“, meint der Niederländer zum Thema Nachhaltigkeit.

 

Inspiration Kreislaufwirtschaft

Uns inspirieren seine aus Altplastik entstandenen Einrichtungsstücke immens! Was das Recycling in der Möbelproduktion anbelangt, ist er ein Pionier und sein Konzept des Plastikrecyclings und der Abfallwiederverwertung ist zukunftsweisend. Wie er sollten wir alle verstehen, dass es keinen „Müll“, keine „Abfälle“ auf diesem Planeten gibt, sondern dass es sich immer auf potentielle Rohstoffe für neue Kreationen handelt. Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft kommt bei Designer Dirk van der Kooij  ein wunderbar bunt-fröhliches neues Gesicht!