FIS und Nachhaltigkeit?
Auf die Forderung von POW, ihre Umweltauswirkungen mit voller Transparenz zu veröffentlichen, antwortet die FIS mit der Bilanz der Saison 23/24, die spätestens im Sommer 2024 der Öffentlichkeit zugänglich sein wird
Die von POW geforderte Umsetzung einer zielbasierten Nachhaltigkeitsstrategie, einschließlich eines Fahrplans zur Erreichung einer 50%igen Emissionsreduktion bis 2030, wird anhand der 2024 erscheinenden Bilanz erarbeitet. Folgend sollen Projekte wie Energieoptimierung, Reiserichtlinien, nachhaltige Fanmobilität sowie Hilfestellungen für Eventveranstalter und nationale Organisationen umgesetzt werden.
POW forderte die FIS außerdem dazu auf, ihren Wettbewerbskalender anzupassen, um den Einfluss von Reisen zu reduzieren und den veränderten klimatischen Bedingungen gerecht zu werden. Diese Forderung wird nun laufend umgesetzt, heißt es seitens der FIS.
Die FIS sollte POW zufolge außerdem ihre politische Einflussnahme auf Regierungsebene zur Förderung von Klimaschutzmaßnahmen nutzen. Diesbezüglich gibt es Pläne, im Dezember 2024 eine Koalition von Wintersportler:innen, Medien, Partnern und Fans zu bilden, um gemeinsam Richtlinien zu Nachhaltigkeitskommunikation zu erarbeiten und so Maßnahmen gegen die Klimakrise im Rahmen einer Kampagne auch nach außen zu kommunizieren.
“Der Plan zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie ist noch nicht sehr konkret, aber um die neue Bilanz erstellen zu können, muss erst der Saisonabschluss abgewartet werden.”, kommentiert POW AT Präsidentin Verena Stahl die Bemühungen der FIS.
Nachhaltigkeit im Schizirkus geht langsam voran
Laut eigenen Angaben habe der internationale Skiverband Fragebögen an 35 Veranstaltungsorte quer durch alle Disziplinen ausgeschickt, um so realistisch auf alle Veranstaltungen hochskalieren zu können. Mit den neuen Zahlen kann dann transparent eruiert werden, wo und wie Emissionen konkret reduziert werden.
Seitens POW begrüßt man die Entwicklung und zeigt sich optimistisch:
“Es gibt bereits viele nachhaltig denkende Skigebiets-Betreiber und Rennveranstalter. Nach dem ersten Ski Industry Climate Summit zeigen sich auch die Ski- und Schuh-Produzenten immer ambitionierter. Zusammen mit der FIS ist somit der Grundstein für eine nachhaltigere Zukunft der gesamten Wintersportbranche gelegt.”, so Moritz Nachtschatt, POW AT Geschäftsführer.
Entscheidend wären nun aber natürlich die kommenden Monate bis zur nächsten Saison, in denen die gesamte Wintersport Community der FIS auf die Finger schauen wird.
„Das FIS Impact Programm ist ein wichtiger Schritt in Richtung glaubwürdiger Klimaschutz und kann als Erfolg gefeiert werden, den es ohne den Einsatz von Athlet:innen und POW nicht gäbe. Trotzdem sind es bisher nur Pläne und die Umsetzung werden wir weiterhin streng beobachten.“, resümiert ÖSV-Skirennläufer Julian Schütter, der 2023 gemeinsam mit POW einen offenen Brief an die FIS übergab und so die Entwicklung ins Rollen gebracht hatte.
Die öffentliche Petition von POW, die innerhalb einer Woche über 30.000 Unterschriften erreichte, wird Ende des Monats im FIS-Headquarter in Oberhofen/Schweiz an den Skiverband übergeben.