Amphibienwanderung jetzt – Naturschutzbund sucht Frösche-Lebensretter:innen

Sie wandern wieder! Der Frühling kommt und damit machen sich tausende Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander auf zu ihren Laichplätzen. Doch die Reise dorthin birgt Gefahren, wie beispielsweise stark befahrene Straßen. Die Froschklaub-Börse des Naturschutzbunds bietet die einzigartige Möglichkeit, Amphibienleben zu retten und dabei hautnah Neues über die gefährdeten Tiere zu lernen.

 

Wenn die Temperaturen milder werden, erwacht der Springfrosch, gefolgt von Grasfrosch und Erdkröte als erstes aus seiner Winterruhe. Die drei Frühzünder beginnen bereits ab Mitte Februar zu ihren Laichgewässern zu wandern.

Wolfram Hammer, BUND-Experte für Amphibienschutz: „Hier spürt man den Klimawandel mit seinen milderen winterlichen Witterungsphasen sehr deutlich. Amphibienschutz betreiben wir schon seit Jahren und beobachten eine Tendenz zu immer früheren Wanderungen.“

 

Damit die Amphibien in ihren Laichgewässern auch sicher landen, gibt es zwei bewährte Möglichkeiten, ihnen zu helfen: einerseits permanente Amphibientunnel, die unterhalb der Straßen durchführen und Frosch und Co eine sichere Reise ermöglichen. Andererseits die sogenannte Zaun-Kübel-Methode: Die grünen Froschzäune, die im Frühjahr die Straßenränder säumen, prägen das frühlingshafte Landschaftsbild. Hinter den Zäunen werden Kübel in den Boden eingegraben, in die die Frösche bei ihrer Wanderung entlang des Zauns plumpsen. Und genau hier kommen die Froschklauber:innen ins Spiel!

 

Foto ©️ NABU/ E. Neuling

 

„Good to know“ beim Fröscheklauben

Es klingt ganz einfach: Die Froschklauber*innen sammeln die Tiere aus den Kübeln und setzen sie auf der anderen Straßenseite ab. Doch es gibt dabei einiges zu beachten: Die Kübel müssen täglich – manchmal sogar mehrmals – und bei jedem Wetter entleert werden. Regenjacke und Gummistiefel sind daher ein Muss. Damit nicht nur die Schützlinge sicher über die Straße kommen, sollte jede:r Lebensretter:in stets eine vor Ort erhältliche Warnweste tragen. Fröscheklauben ist aber noch viel mehr: Man kommt in den Genuss, Amphibien aller Art hautnah kennenzulernen. So kann man diese kleinen, liebenswürdigen Wunderwerke der Natur aus nächster Nähe bestaunen und „begreifen“ und am wichtigsten: Täglich viele, viele Frösche-Leben retten und damit einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. „Fröscheklauben ist eine wichtige und schnell realisierbare Akut-Maßnahme im Amphibienschutz. Gerade bei größeren Wanderstrecken wären jedoch dauerhafte Lösungen erstrebenswert. Danke an alle Froschklauber, die sich in ihrer Freizeit tatkräftig für das Leben von Frosch und Co einsetzen“, sagt Sarah Haslinger, Leiterin des „Netzwerks Amphibienschutz“ beim Naturschutzbund Österreich. Interessierte bitte einfach bei der Froschklaub-Börse des Naturschutzbundes melden

 

Froschbeobachtungen teilen

Der Naturschutzbund bittet die fleißigen Froschklauber:innen zudem, Fotos von möglichst vielen gesammelten Lebewesen auf naturbeobachtung.at zu teilen! Die Plattform des Naturschutzbundes hat die Aufgabe, Vorkommen und Verbreitung von Tieren und Pflanzen zu dokumentieren. Der Sinn dahinter: naturbeobachtung.at ist die Basis für wissenschaftlich fundierten Naturschutz, denn Expert:innen prüfen jede einzelne Sichtung und gewährleisten somit höchste Qualität. Dadurch können maßgeschneiderte Maßnahmen zum Erhalt und Schutz der Arten in die Wege geleitet werden.

 

Hilfe bei Amphibienwanderung (Foto ©️: NABU/Jonathan Fieber)

 

NABU sucht Helfer:innen

Auch der Naturschutzbund in Deutschland ist auf der Suche nach helfenden Händen, denn die Krötenwanderung ist auch dort in vollem Gange und wird voraussichtlich bis April andauern.

Wer weiß, dass im Heimatort oder in der Nachbarschaft Krötenzäune betreut werden, kann sich einfach an die jeweilige Naturschutzgruppe wenden. Ist dies nicht bekannt, lohnt es sich, auf den lokalen NABU-Websites nachzuschauen. Mehr als tausend Schutzzäune samt Kontaktadressen sind zudem in der Schutzzaundatenbank des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie versammelt.

 

Titelfoto ©️NABU/Jonathan Fieber