Nützliche Wildkräuter aus dem Garten

Es sprießt und gedeiht in einer Intensität und Geschwindigkeilt, dass uns #Beetschwestern fast der Atem stockt. Der Kirschbaum steht ein Monat zu früh in voller Blüte und auch die Apfelbäume haben bereits die Blüten geöffnet. Der Flieder, der früher kurz vor Muttertag aufgeblüht hat, ist jetzt bereits aufgegangen und wir kommen aus dem entsetzten Staunen, wie schnell sich das Klima bei uns geändert hat, nicht mehr heraus. Auch die Wildkräuter haben dieses Jahr den Turbo eingeschaltet. Manche würden sie Unkraut nennen, wir aber versuchen, in ihnen wichtige Vitaminquellen und wertvolle Nahrungsquellen zu sehen.

 

Beobachten wir allerdings, wie rasant sich Giersch auf unserem Kräuterhügel ausgebreitet hat, fällt uns das auch nicht ganz leicht. Unsere Wiese ist voll von Gundermann, der auch in so manchem Beet große Teppiche gebildet hat. Der Löwenzahn hatte Teile der Wiese fest in der Hand, wurde aber etwas zurückgedrängt und von Nachtkerzen ersetzt. Die Knoblauchrauke hat ein Freilos, weil nicht so aggressiv. Etwas bedrohlich mutet in der Zwischenzeit das massenweise Auftreten von Hopfen an, der an einer Hauswand, leider auch in dem sich davor befindlichen Trockenmauerbeet und nun an vielen anderen Stellen im Garten in Affengeschwindigkeit wächst und aufgrund seiner vielen und tiefen Wurzeln und Ausläufer wirklich schwer in Griff zu bekommen ist.

Vogelmiere hat dagegen ein bisserl das Nachsehen. Sie schmeckt knackig und leicht nussig, wächst allerdings gerne da, wo dann auch die Hunde ihr Geschäft tätigen …. .

Die Brennessel ist auch bereits voll im Wachstum und an ihren durchlöcherten Blättern kann man gut erkennen, dass sie auch schon so manchem Räupchen als Nahrung dient.

Zwischen dem Giersch wächst das Kletten-Labkraut, das bei Berührung klebrig wird. Auch dieses kann von uns, statt gejätet, genutzt werden.

 

Wie kann ich die einzelnen Wildkräuter nutzen?

Für jedes Kraut gibt es verschiedene Anwendungen, wir geben euch einige Ideen, umfassende Informationen zu jeder Pflanze findet ihr im Netz en masse.

Brennessel

Diese Pflanze ist unglaublich vielseitig. Die jungen Blätter schmecken als Spinat oder Suppe ganz wunderbar. Man kann sie auch als Tee getrocknet oder frisch zu sich nehmen. Die Samen können genascht werden und sind ein heimisches Superfood. Die vollausgewachsene Pflanze dient auch als Basis für einen pflanzenstärkenden Sud, den man im Garten verwenden kann. Allerding stinkt er sehr, man muss ihn also in gewissem Abstand zu empfindlichen Nasen (und Nachbarn) ansetzen.

 

Giersch

Sowohl die Blätter als auch die Blüten und Früchte mit den Samen können bedenklos verzehrt werden. Meist werden die Blätter verwendet um Smoothies, Pestos oder als Ersatz für Spinat zu machen. Er ist auch eine Heilpflanze bei Gicht, Rheuma und Arthritis.

Achtung: Die Wurzeln enthalten einen Giftstoff und sollen daher nicht verwendet werden.

 

Gewöhnlicher Löwenzahn

Diese ungiftige Pflanze dient als Bienenfutter im Frühling. Die jungen Blattaustriebe sind ein schmackhafter Salat, besonders in Kombination mit Erdäpfel. Er enthält wesentlich mehr Mineralstoffe und Vitamine als herkömmlicher Kopfsalat. Auch die Blüte kann gegessen werden. Die getrockneten Blätter dienen als harntreibender Tee.

Besondere Wirkung hat die bis zu zwei Meter tief werdende Wurzel des Löwenzahns. Sie stärkt die Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, Magen, Darm und entgiftet. Desweiteren enthält die Wurzel viele wichtige Nährstoffe und Vitamine.

Die Knospen des Löwenzahns können eingelegt werden und schmecken ähnlich wie Kapern.

 

Gundermann

Der sich bei uns überall in der Wiese ausbreitende Gundermann ist eine alte Heilpflanze und wurde bereits von Hildegard von Bingen genutzt. Die Pflanze ist stoffwechselanregend, schleimlösend und entzündungshemmend und wird sowohl als Tee als auch als Umschlag verwendet.

Man kann die Pflanze auch im Salat mit anderen Wildkräutern gemeinsam essen oder als Aufstrich und in Kräuterbutter.

Achtung: Für Huftiere wie Pferde ist Gundermann giftig, es enthält den für diese Tiere giftigen Wirkstoff Glechomin.

 

Kletten-Labkraut

Dieses klebt gerne bei Berührung an Körper und Textilien, was es ein bisserl lästig macht. Diese Pflanze kann als Smoothies oder in Suppen verwendet werden.

Sie wird in der Naturheilkunde auch als harntreibendes Mittel, bei Nierensteinleiden und Geschwüren eingesetzt. Dem Kletten-Labkraut wird nachgesagt, dass sie den Lymphfluss anregt und blutreinigend wirkt.