Was tun mit invasiven Pflanzen im Garten?

Schmetterlingsstrauch

Nachdem in der Schweiz ab 1. September diesen Jahres ein Verbot für den Verkauf und die Pflanzung gewisser invasiver Pflanzen gelten wird, wollen wir #Beetschwestern uns dieses Themas annehmen. Diese Neophyten sind eigentlich in anderen Weltregionen heimisch und verbreiten sich hierzulande rasant. Dadurch verdrängen sie heimische Pflanzen und manche von ihnen führen auch zu großen Schäden in der Landschaft oder sind gesundheitsgefährdend wie der Riesen-Bärenklau. Sie sind aber an sich nicht alle über einen Kamm zu scheren und zu verdammen, man muss differenzieren.

 

Kirschlorbeer

Immer schon haben Menschen in ihren Gärten Parks Pflanzen aus aller Welt gepflanzt. Viele sind unproblematisch, aber eben nicht alle. Götterbaum, japanischer Staudenknöterich, Schmetterlingsflieder, großblättriger Kirschlorbeer breiten sich sehr stark aus und sind schwer in den Griff zu bekommen.

 

Riesen-Bärenklau wird man sich kaum freiwillig in den Garten setzen, weil eine Berührung mit der Haut zu Verbrennungen führen und die Pflanze nur mit extremen Anstrengungen wieder entfernt werden kann.

 

 

Ragweed

Ragweed führt bei vielen Menschen zu allergischen Reaktionen, produziert bis zu 60.000 Samen pro Pflanze, die auch nach 40 Jahren keimfähig sind und ist daher sehr problematisch. In Österreich gibt es ein eigene Website, wo man Ragweed-Vorkommen melden kann.

 

 

Manche Arten wie die amerikanische Goldrute haben sich hier bereits seit vielen Jahrzehnten etabliert. Andere, wie die Robinie, eine amerikanische Baumart, wurde vielerorts in Stadtparks gesetzt, wo sie nun Schatten spendet und Honig liefert. In Wäldern allerdings sind Robinien problematisch.

 

Wir #Beetschwestern führen in einem unserer Gärten einen harten Kampf gegen Essigbäume, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, und die sich liebend gern durch Wurzelausläufer ausbreitet und die eine Gartengrenze zu den Nachbarn völlig in Beschlag genommen.

 

Götterbaum

Götterbäume zählen zu den stark invasiven Pflanzarten. Sie sehen unseren heimischen Eschen ähnlich und sind giftig. Seine massive Ausbreitung macht ihn zu einer echten Plage.

 

 

 

 

Es gibt viele Alternativen

Der in der Schweiz ab Herbst verbotene Kirschlorbeer (und viele andere Pflanzen wie Schmetterlingsstrauch und Blauglockenbaum) hat sich dort so in den Wäldern ausgebreitet, dass er zu einem Problem wurde. Wir #Beetschwestern raten dazu, statt Kirschlorbeer heimische Sträucher wie Holunder, Weiß- oder Kreuzdorn, Schlehe, Pfaffenkapperl oder Hainbuche zu setzen. In wärmeren Regionen findet man immer öfter auch Ölweiden als Ersatz.

All-You-Can-Eat-Buffet für heimische Wildvögel

Prinzipiell ist uns schon des öfteren aufgefallen, dass viele Baumärkte und Pflanzenshops kaum heimische sondern vielfach fremde Arten führen, was es uns nicht immer leicht macht, eine gute Mischung aus fremden und hierher gehörenden Pflanzen in unseren Gärten zu setzen. Ganz besonders Wildblumenarten und auch Wildstraucharten sind oft mit der Lupe zu suchen, aber so wichtig für einen gut ausbalancierten Garten. Wir finden, die Mischung macht es aus. Neben gefüllten Blüten, die keinerlei Nahrung bieten können, und fremdem Arten bringen lokale Sorten das Angebot in den Garten, das die ansässigen Insekten- und Vogelarten sowie Kleinsäugetiere benötigen.

 

Links:

Ragweedfinder

Neobiota in Österreich

Citizen Science – Pflanzen und Tiere melden auf iNaturalist