Der richtige Zeitpunkt für einen Rückschnitt meiner Sträucher

Wann genau soll ich meine Sträucher zurückschneiden? Es wäre praktisch, wenn ich alle gleichzeitig kürzen könnte, allerdings gilt es einige Faktoren, wie zum Beispiel den Naturschutz und die Blühzeit meiner Sträucher, zu beachten. Denn danach richtet sich der beste Schnittzeitpunkt. 

So ist es in Deutschland und Österreich zwischen 1. März und 30. September verboten, Hecken und Sträucher radikal zurückzuschneiden oder zu entfernen. Leichte Pflegeschnitte sind erlaubt, außer es brüten Vögel in dem Gehölz, dann muss der Strauch in Ruhe gelassen werden. Angesichts des massiven Rückgangs unserer Vogelpopulationen ist dies eine wichtige Schutzmaßnahme.

Unserer Meinung nach sollte ein Rückschnitt immer die natürliche Wuchsform des Strauchs unterstreichen. Außer wir bilden mit den Sträuchern eine Sichtschutzhecke.

Neben des Naturschutzgesetzes müssen wir auch darauf achten, um welchen Strauch es sich handelt.

Frühblüher wie Forsythie, Felsenbirne, frühblühende Schneeball- und Heckenkirschensorten werden nach der Blüte geschnitten.

Rosen und Hortensien schneiden wir im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen.

Ramblerrosen, Wildrosen und auch historische Rosen benötigen kaum Rückschnitt.

Beerensträucher werden verjüngt, d.h. ältere Triebe ( 4 Jahre +) entfernt man bodennah. Bei Himbeeren hängt der Schnittzeitpunkt  davon ab, ob sie zweimal tragend sind. Diese werden erst im März geschnitten, die einmal tragenden bodennah direkt nach der Ernte.

Laubhecken schneidet man ein- bis zweimal pro Jahr in Form, um ihre Dichte zu erhalten und Verjüngung zu erzielen.

Wildsträucher benötigen prinzipiell keinen Rückschnitt.

Immergrüne Sträucher wie Rhododendron, Buchs, Eiben oder Thujen vertragen im März einen starken Rückschnitt gut. Manche raten zu einem zweiten Rückschnitt im Herbst, damit sie als Hecke ihre Form behalten. Rhododendren, Kirschlorbeer und Buchs benötigen selten einen Rückschnitt, außer man erzieht sie zu einer Hecke.

 

Folgende Ziersträucher benötigen einen jährlichen Rückschnitt

Diese Sträucher sind meist frostanfällig und benötigen in der Regel jährlich einen Schnitt, was bei anderen Sträuchern nicht zwingend notwendig ist:

  • Bartblumen (Caryopteris)
  • Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii)
  • einige Johanniskraut-Arten (Hypericum)
  • Lavendel
  • Hortensien (Hydrangea)
  • Silberstrauch (Perovskia)

 

Tipp: Häufige Schnittfehler bei Sträuchern

Man erkennt einen gelungenen Schnitt daran, dass die normale Wuchsform des Strauchs erhalten bleibt und nicht durch seine Unnatürlichkeit ins Auge fällt. Ein schlechter Schnitt ignoriert die Wuchsform eines Strauches völlig, wie die als „Hausmeisterschnitt“ bezeichneten Würfel und Bubiköpfe. Dabei wird jeder Strauch mit der Heckenschere in ein Formgehölz verwandelt. Dadurch verliert jedoch jeder Strauch seine natürliche Anmutung und reagiert darauf u.a. mit einem unschönen Wuchs, einem stark reduzierten Ansatz von Blüte und Frucht und einem besenartigen Austrieb im Folgejahr.

 

Kann ich meine Sträucher im Winter schneiden?

Ja, besonders sommer- und herbstblühende Sträucher sowie immergrüne Hecken können auch im Winter geschnitten werden, sofern KEIN Frost angesagt ist. Dieser kann zu Frostschäden an den Pflanzen führen. Auch Sträucher, die seit langem nicht geschnitten wurden, können im Winter verjüngt werden. Radikale Rückschnitte (die allerdings unserer Meinung nach nur sehr selten notwendig sind) dürfen rein gesetzlich nur von 1. Oktober bis 28. Februar durchgefühhrt werden. Auch da gilt, nur an frostfreien Tagen schneiden!

Wir #beetschwestern plädieren für einen sorgsamen, bedächtigen Rückschnitt mit Schere (außer bei einer Hecke), bei dem man sich Zeit lässt, das Gehölz immer wieder auch von einer gewissen Entfernung aus betrachtet, und immer auch die wunderbare natürliche Wuchsform miteinbezieht.

#beetschwestern