Stopp für Lebensmittel-Greenwashing

Auf immer mehr Produkten in unseren Supermärkten prangen  Slogans wie „klimaneutral“, CO2-positiv oder „klimapositives Unternehmen“ usw. Der gemeinnützige Verein foodwatch Deutschland hat in einer aktuellen Recherche zu diesen irreführenden Werbebotschaften herausgefunden, dass diese nichts über die tatsächliche Klimafreundlichkeit eines Produktes aussagen.

 

Alles nur ein „Schmäh“

„Viele Menschen wollen mit ihrem Konsum der Klimakrise etwas entgegen halten, und das nutzen die Unternehmen schamlos aus,“ meint die Leiterin von foodwatch Österreich, Ökologin Lisa Kernegger zu den Klimalabeln.

Diese Klimalabels gaukeln den KonsumentInnen vor, dass die Produktion keinerlei schädliche Auswirkungen auf das Klima habe und nutzt damit das Bedürfnis aus, mit dem Kauf einen kleinen Beitrag für die Erreichung der Klimaziele zu leisten. Tatsache ist, dass bei jeder Produktion Treibhausgase entstehen, die nicht rückgängig gemacht werden können.

 

„Um Produkte als klimaneutral zu labeln, kaufen die Hersteller über Siegel-Anbieter CO2-Gutschriften aus vermeintlichen Klimaschutzprojekten“, so foodwatch.

 

Firmen müssen diese nicht einmal senken, nein, sie kaufen einfach Emissionszertifikate von Klimaschutzprojekten, um den eigenen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Diese Kompensation ist jedoch mit Skepsis zu sehen, weil viele Projekte nicht halten, was sie versprechen. Besonders unglaubwürdig wird es bei besonders CO2-intensiven Produkten wie Fleisch.

 

Planet-Score statt Greenwashing

Daher fordert foodwatch eine EU-weite Regelung. Der sogenannte „Planet-Score“ als Pendant zum „Nutri-Score“ wäre eine echte Alternative zu den unseriösen Klimalabeln und würde diese aushebeln. Er wurde in Frankreich  unter anderem vom französischen Forschungsinstitut für ökologische Landwirtschaft und Lebensmittel (ITAB) entwickelt, um die ökologische Nachhaltigkeit von Lebensmitteln  zu bewerten, basierend auf einer Initiative von 16 französischen Verbraucherschutz- und Umweltverbänden.

Bild ©️ITAB

 

Der Planet-Score fokusiert sich auf die Bereiche Auswirkungen von Pestiziden, Auswirkungen auf die Biodiversität und das Klima in seiner Bewertung. Weitere Kriterien sind die Bodenverträglichkeit, das Tierwohl und der Einsatz von landwirtschaftlichen Praktiken.

 

„Der Planet-Score zeichnet ein differenzierteres Bild von der Nachhaltigkeit eines Lebenmittels“, so Judith Moog, Inhaberin und Geschäftsführering der Marke Bio Planète.

 

Wie der Nutri-Score wäre er eingeteilt in ein farbiges Ampelsystem und die Bewertungen von „A“ wie umweltverträglich bis „E“ sehr umweltbelastend.

 

Unser pro.earth.Fazit: Die momentanen Klimalabels sind allesamt nicht sher vertrauenwürdig. Daher begrüßen wir die Einführung des Planet-Scores als einfach verständliches, hilfreiches Werkzeug für uns KonsumentInnen und hoffen, dass dies bald von der Politik umgesetzt wird.

 

Link: foodwatch Klima report 2022