Dürrewinter – Frankreich ruft zum Wassersparen auf

Die Problematik Wassermangel im Sommer ist uns mittlerweile leider geläufig – aber im Winter? Eigentlich logisch – der Niederschlag im Winter dient als Speicher für den kommenden Sommer. Was, wenn er viel zu gering ausfällt?

 

„Die Abwesenheit von Regen seit inzwischen über 30 Tagen in Frankreich ist eine große Bedrohung für unsere Wasserreserven in diesem Sommer“, sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Paris. „Da jede Sekunde zählt, hat die Regierung die Präfekten aufgerufen, ab sofort außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen zur abgestuften und vorübergehenden Einschränkung oder zum Verbot der nicht vorrangigen Wassernutzung für Privathaushalte und Firmen.“

Frankreich reagiert auf die Wasserknappheit mit Begrenzung der Wassernutzung für einige Regionen. Präsident Macron ruft zum nationalen Wassersparen auf um einen zweiten Dürre-Sommer zu vermeiden.

Konkrete Einschränkungen: Gartenbewässerung und Autowaschen in einigen Bezirken verboten

Die Departements Pyrénées-Orientales, Var, Isère, Ain, Bouches-du-Rhône und Savoie sind konkret von Einschränkungen getroffen.

Bewässerung von Gärten und Sportstätten, das Autowaschen und das Auffüllen von Swimmingpools wurde verboten.

Die Gemeinde Callian im südfranzösischen Departement Var hat bereits für die kommenden fünf Jahre den Bau neuer Swimmingpools wegen des Wassermangels verboten. Rund 1000 Pools gebe es bereits in der Gemeinde, so der Bürgermeister François Cavallier.

„Diese Lebensweise beruht auf Überfluss und unerschöpflichem Wasser.“

Macron ruft zum Wassersparen auf

Am letzten Wochenende rief auch der Präsident Emmanuel Macron zum nationalen Wassersparen auf.

„Wir haben einen trockenen Winter und zum entscheidenden Moment zu wenig Regen, der ein Auffüllen unserer Grundwasserreserven ermöglicht“, sagte Macron. „Wir wissen also, dass wir, wie im letzten Sommer, mit Problemen der Verknappung konfrontiert sein werden.“

Dies sei eine Maßnahme um Kurzschlusshandlungen unter Zwang das knappe Wasser zu reglementieren, zu vermeiden und frühzeitig zu planen.

 

Pro.earth-Fazit:

Die ihm zum Teil vorgeworfene Hysterie können wir nicht unterschreiben, denn seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1959 hat es in Frankreich im Winter noch nie so langanhaltend keinen Niederschlag gegeben, wie der Wetterdienst Météo France berichtete.

Das führe zu einer für die Jahreszeit außerordentlichen Austrocknung der Böden, die bereits durch die Dürre im Sommer 2022 geschwächt wurden. Wochenlang blieb außerdem der Schneefall in den Bergen praktisch aus. Der ist von großer Wichtigkeit denn wenn er im Frühjahr schmilzt, sorgt er für eine zusätzliche Wasserversorgung der Flüsse.

Vorausschauendes Handeln wie in Frankreich könnte auch in unseren Breiten von Vorteil sein. 💚