CO₂-Speicher vor der Küste Dänemarks seit Mittwoch aktiv

Gestern startete in Dänemark das innovative Projekt Greensand, das Kohlendioxid in einem Speicher in 1.800 Metern Tiefe versenkt.

Wer oder was ist eigentlich NINI? Das haben wir uns vor kurzem noch gefragt – nun wissen wir es. Es ist der Speicher, der in seinem Bauch vielen Millionen Tonnen Kohlendioxid Platz verschaffen und dieses sicher verschließen soll – für alle Zeiten.

 

Ein unvorstellbares Unterfangen

Vereinfacht funktioniert es folgendermaßen:

Zunächst wird das Kohlendioxid abgeschieden und unter Druck verflüssigt, dann wird das flüssige Gas per Schiff zu der Offshore-Lagerstätte transportiert. In etwa 1.800 Kilometern unter dem Meeresboden in den Sandsteinschichten eingelagert und verschlossen.

Vor gut einem Monat hatte Dänemark erste Zulassungen erteilt, damit Unternehmen im größeren Stil CO₂ unter dem Meeresboden der Nordsee einlagern können. Sie gingen zum einen an den Konzern Totalenergies, zum anderen an das Konsortium um die deutsche Wintershall Dea.

 

Wieviel CO₂ soll eingeschlossen werden?

Mithilfe des sogenannten Carbon Capture And Storage (CCS)-Verfahrens sollen große Mengen CO₂ abgezogen werden. Somit könnte es ein entscheidendes Instrument im Kampf gegen die globale Erwärmung sein.

Laut Greensand-Konsortium soll bis 2025 im Jahr 0,5 bis 1 Million Tonnen Kohlendioxid in Nini eingelagert werden können. Bis 2030 soll die Menge auf 4 bis 8 Millionen Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

 

Warum die Nordsee?

Die Nordsee gilt als geeignet, weil die dort nach vielen Jahrzehnten der Förderung erschöpften Öl- und Gasfelder inklusive deren Infrastruktur wie Pipelines eine ideale Lagerstätte des Treibhausgases bieten.

 

Was sagen Kritiker?

Kritische Stimmen zeigen auf, dass die Verflüssigung und Einspeicherung von Kohlendioxid selbst sehr energieintensiv ist.

Durch undichte Lagerstätten könnten nicht abschätzbare Gefahren drohen.

Das Argument der Scheinlösung, hat natürlich seine Berechtigung, denn das globale Grundproblem von hohen CO₂-Emissionen wird durch die Speicherung nicht beseitigt.

 

pro.earth-Fazit:

Tatsächlich gibt es weltweit rund 200 Projekte, die sich der CCS-Technologie widmen, dennoch steckt sie noch in den Kinderschuhen und verschlingt Unsummen.

Ein Umdenken in Richtung CO₂-Vermeidung stellt natürlich die Ideallösung dar, ist aber realistisch gesehen wohl ein träges Unterfangen.

In der Zwischenzeit könnte etwas Hilfe nicht falsch sein – die tatsächliche Tragweite und nachhaltige Effizienz dieser Lösung abzuschätzen maßen wir uns aber nicht an. 💚