Der Weg zum Selbstversorgergarten
Die Vorteile der (teilweisen) Selbstversorgung liegen auf der Hand. Man weiß, was man isst. Bekommt immer saisonal regionales Gemüse und Obst. Lernt die Produkte durch die Arbeit weit mehr zu schätzen und kann dies auch der nächsten Generation weitergeben. Man verbindet sich stärker mit Boden und Leben im Kreislauf des Jahres. Lernt mit Niederlagen umzugehen, neue Lösungen zu suchen und sich in Geduld zu üben. Man erfährt, was langfristige Planung für Vorteile bringen kann und welche Pflanzen einander mögen und welche nicht.
Die Preise steigen, die Qualität der Produkte ist oft so lálá, daher wollen viele im eigenen Garten Obst und Gemüse anbauen und sich selbst damit versorgen. Wir #Beetschwestern haben uns daher mit dem Thema beschäftigt und wollen euch heute eine kleine Übersicht über dieses sehr breite Thema geben. In der Literatur findet man viele Bücher zur Selbstversorgung, für all diejenigen, die sich intensiv damit beschäftigen wollen.
Wieviel Fläche benötige ich für einen Selbstversorgergarten?
- Für eine teilweise Eigenversorgung benötigst du rund 25m2 pro Person
- Mit 70 m2 pro Person kannst du bereits einen großen Teil selbst abdecken
- Für eine völlige Selbstversorgung mit Obst und Gemüse musst du mit ungefähr 160 m2 pro Person rechnen, davon entfallen rund 100 m2 auf Obst
Dazu könnten dann noch Hühner, Bienen und vielleicht Pilzzucht kommen …. . Durch Permakultur lässt sich die Fläche oft besser, weil mehrfach, nutzen. Diesbezüglich gibt auch viel Literatur.
Es gibt auch auf Hausdächern Urban Farms, man braucht also nicht unbedingt ein Stück Garten.
Die wichtigsten Tipps
- Der Boden ist das Um-und-Auf. Die Bodenbeschaffenheit ist ein entscheidender Faktor. Es gibt viele Bodenaspekte, die darüber entscheiden, wieviel Wasser der Boden speichert, wie gesund das Bodenleben ist und ob viele Beikräuter wachsen oder nicht. Immer mehr Menschen, die sich damit beschäftigen, meinen, dass man den Mutterboden mit seinen Organismen in Ruhe lassen muss, ihn also nicht umgraben soll. Auf wurzelwerk.net erfährt ihr mehr dazu. Wir selbst haben letztes Frühjahr ein rückenschonendes No-Dig-Beet angelegt, bei dem Karton auf den Boden ausgelegt wird und dann mit einer rund 25 cm hohen Schicht guter mit Kompost angereicherter Erde aufgeschüttet wird. Die Erzeugung eigenen Komposts solltet ihr auch gleich mitdenken. Und nicht vergessen: mulchen, mulchen, mulchen!
- Wasser ist ein weiterer entscheidender Faktor. Prinzipiell muss es unser Ziel als naturnahe Gärtnerinnen sein, dass unser Garten mit so wenig Wasserzugabe wie möglich auskommt. Und wenn Wasser, dann nach Möglichkeit Regenwasser, da dieses für die Pflanzen wesentlich verträglicher und auch billiger ist.
- Pflanzplan erstellen. Das ist am Anfang zwar etwas mühsam, aber es hilft uns dabei, den Selbstversorgergarten gut zu strukturieren, die richtigen Pflanzen nebeneinander (bei Permakultur auch mit- und übereinander) zu setzen und den Ertrag über das Jahr hinaus sinnvoll zu planen. Es macht Sinn, auch Nützlingspflanzen und Blühpflanzen in die Planung miteinzubeziehen und unterschiedlich zehrende Pflanzen miteinander zu kombinieren. Je mehr Vielfalt, desto weniger Schaden können Schädlinge anrichten. Mit einem Frühbeet oder kleinen Gewächshaus erweitert ihr euer potentielles Sortiment und die Anbauzeiten.
- Geduld. Wir raten euch in schaffbaren Schritten zu arbeiten und euch nicht das ganze Projekt in einem vorzunehmen. Startet mit einer guten Planung und definiert dabei machbare Teilschritte, damit ihr euch nicht überfordert und dann aufgebt, weil ihr das Gefühl habt, das Projekt wächst euch über den Kopf. Habt Geduld mit euch und der Natur und lasst Fehler zu, denn aus diesen ziehen wir oft wichtige Informationen. Trial and error gehört dazu! Und die eigenen Produkte zu ernten und in der Küche zu verarbeiten, gibt uns ein wunderbares Gefühl und entschädigt uns für die Mühsal.
Viel Spaß beim Planen und Anlegen eures Selbstversorgergartens! Eure #Beetschwestern