Ist Kochwäsche noch zeitgemäß?

Bei meiner Großmutter standen tatsächlich noch riesige Töpfe mit Wäsche auf dem Herd – und ich bin nicht in der Zwischenkriegszeit aufgewachsen. Das war vielmehr Anfang der 80er Jahre. Irgendwie hat mir das – wie so viele Rituale – gefallen.

 

Wie ist das heute? Ist es bei den Waschmitteln unserer Zeit noch notwendig, die Wäsche auf annähernd 100 Grad zu bringen?

Was versteht man überhaupt unter Kochwäsche?

Klar, als Kochwäsche bezeichnet man das Waschen mit nahezu kochendem Wasser, also einer Temperatur von rund 90 bis 95 Grad, da bei diesen hohen Temperaturen Viren und Bakterien abgetötet werden.

Früher waren die Menschen auf den Kochwäscheprozess angewiesen, um Erreger zu vernichten und die Wäsche nicht nur äußerlich sauber, sondern auch hygienisch zu bekommen.

 

Und heute?

Die Leistungsfähigkeit der Waschmittel hat sich allerdings so verändert, dass Bakterien und Viren zum größten Teil schon bei geringerer Temperatur absterben.

Bei der Verwendung von Vollwaschmittel hilft da auch noch die enthaltene Bleiche kräftig mit.

Bei 60 Grad wird ein sehr großer Teil der Erreger abgetötet – wer aber auf Nummer Sicher gehen möchte (zum Beispiel nach einer Infektion), kann durchaus auch einmal auskochen.

Was kann bei 90 Grad gewaschen werden?

Je nach Material, Bettwäsche, Handtücher, Putztücher, Geschirrtücher, Baumwollunterwäsche…

Selbst wenn das jeweilige Material dafür geeignet ist, wird es, nach oftmaliger Kochwäsche, schneller porös als bei Wäsche mit niedrigeren Temperaturen.

 

Was bedeutet die höhere Temperatur für den Stromverbrauch?

Dazu gibt es einige Faktoren:

  • Energieeffizienzklasse der Waschmaschine
  • Fassungsvermögen und Befüllung
  • Schleuderzahl

Zum Vergleich: Ein 30 Grad Waschgang verursacht Stromkosten von ca. 10 Cent, 90 Grad kosten 50 Cent, also ein Vielfaches.

 

pro.earth-Fazit

Die 90-Grad-Wäsche sollte auf Ausnahmefälle dezimiert sein. Das reicht völlig. 💚