Grüner Bahnverkehr in Österreich: Stadler erhält Zuschlag für Batteriezüge

Der Schweizer Bahnausrüster sticht laut „Standard“ den Haus- und Hoflieferanten Siemens bei Auftrag über Batteriezüge aus. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erteilen Stadler Rail den Zuschlag für eine Rahmenvereinbarung über bis zu 120 Akkutriebzüge. Die Fahrzeuge vom Typ FLIRT Akku sind als Ersatz für die bestehende Dieselflotte vorgesehen und ermöglichen einen nachhaltigen Betrieb auf nur teilelektrifizierten Strecken. Die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung und des Erstabrufs über 16 FLIRT Akku soll noch im Herbst 2023 erfolgen.

 

Die ÖBB stocken ihren Fuhrpark im Nah- und Regionalverkehr weiter auf. Ein Vergabeverfahren für eine Rahmenvereinbarung für bis zu 120 elektrisch betriebene Cityjet Akkutriebzüge wurde abgeschlossen. Die Rahmenvereinbarung hat eine Laufzeit von 10 Jahren und kann ein Gesamtvolumen von bis zu 1,3 Mrd. Euro aufweisen. Die elektrisch betriebenen Akkutriebzüge können sowohl auf bereits elektrifizierten wie auch auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzt werden. Die ersten 16 Fahrzeuge werden voraussichtlich ab 2028 entlang der Kamptalbahn im Einsatz sein und sind eine weitere Maßnahme der ÖBB zur Dekarbonisierung des Bahnverkehrs in Österreich.

Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich um FLIRT Akku – die batteriebetriebene Variante des Bestsellers FLIRT von Stadler, der weltweit bereits über 2500-mal verkauft wurde. Sie sind für den Einsatz auf nicht- oder nur teilelektrifizierten Strecken v.a. im Osten Österreichs vorgesehen und ersetzen dort die bestehende Dieselflotte. Durch die Ladung der Traktionsbatterien während der Fahrt unter Oberleitung ermöglichen die FLIRT Akku einen nachhaltigen Bahnbetrieb auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten.

 

Auf die Schiene

«Zur Einhaltung der Klimaziele muss auch der Schienenverkehr noch nachhaltiger werden. Stadler hat in grüne Antriebslösungen als Ersatz für Dieselflotten investiert und sich in den letzten Jahren seine Position als führender Anbieter für den nachhaltigen Bahnverkehr etabliert – sowohl in Europa als auch den USA. Wir freuen uns, gemeinsam mit der ÖBB nun auch die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs in Österreich voranzutreiben», sagt Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident von Stadler.

Der Schienenverkehr ist die nachhaltigste Mobilitätslösung von allen. Im Kampf gegen den Klimawandel spielt daher die Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs auf die Schiene eine zentrale Rolle. In vielen Ländern sind die Schienennetze gar nicht elektrifiziert oder es fehlen Oberleitungen auf gewissen Abschnitten, so auch in Österreich.

Laut „Standard“-Bericht plant die ÖBB  noch mehr Elektrozüge anzuschaffen. So sollen bis zu  540 Elektrotriebzüge in den nächsten Jahren angeschafft werden.

 

Nachhaltig mit Wasserstoff

Neben Batteriezügen treibt Stadler auch die Entwicklung von Schienenfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb voran. Diese ermöglichen einen emissionsarmen Bahnbetrieb insbesondere auf Strecken, die über gar keine Oberleitung verfügen. Für SBCTA in Kalifornien hat Stadler den ersten mit Wasserstoff betriebenen Triebzug für die USA konstruiert und gebaut. Nach erfolgreicher Testphase in diesem Frühjahr ist die Betriebsaufnahme für 2024 geplant. Zudem liefert Stadler für die italienischen Regionen Kalabrien und Sardinien die weltweit ersten Schmalspur-Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb.

Bild ©️Stadler Rail