Es gibt viele Modelle, den Spagat hin zur Energiewende zu schaffen.

Innovative Ideen, die die Nachteile von erneuerbarer Energiegewinnung aufheben wollen, wie zum Beispiel diese, dass der enorme Flächenverbrauch von größer dimensionierten Photovoltaikanlagen durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung oder Beweidung aufgehoben wird.

 

Agriphotovoltaik

Eine Agriphotovoltaik-Anlage unterscheidet sich in mehrerlei Hinsicht von einer konventionellen PV-Anlage.

Sowohl die Funktion der Module, als auch deren Positionierung ist anders.

Hier können Solarmodule zum Beispiel horizontal in einigen Meter Höhe montiert werden. So kann die Bodenbearbeitung mit landwirtschaftlichen Maschinen ermöglicht werden.

Sie können aber auch vertikal (so genannte bifaziale Module) errichtet werden.

Diese Module wandeln das Sonnenlicht von beiden Seiten in Solarstrom um und überbaut die Bodenfläche somit überhaupt nicht. Die Ausrichtung erfolgt in diesem Fall natürlich Richtung Osten bzw. Westen. Konventionelle Anlagen dagegen sind im Idealfall Richtung Süden ausgerichtet.

Und warum Schafe?

Vorauszuschicken ist, dass den Schafen natürlich eine optimale Weidefläche zu bieten ist. Es müssen spezielle Vorkehrungen getroffen werden:

  • Spezielle Weidesaat
  • Photovoltaik-Module werden leicht erhöht montiert
  • sämtliche elektrische Komponenten werden gut geschützt

 

Die Module dienen den Schafen als Sonnen bzw. Windschutz und ersetzen so einen zusätzlichen Unterstand. Natürlich brauchen sie wie alle Schafe auch Betreuung durch einen Schäfer, der täglich nach den Tieren schaut.

So sorgen die wolligen Vierbeiner dafür, dass die Wiese zwischen den Photovoltaik-Modulen nicht zu hochwächst und die Anlage ungestört produzieren kann.

Sie fungieren als Rasenmäher und bewahren die Anlage vor Problemen wie Steinschlag bei maschineller Wiesenmahd. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie über ihre Wolle Samen und Pollen mittragen, diese verteilen und so die Artenvielfalt erhöhen.

Selbst ihr Kot dient zusätzlich als total biologischer Dünger.

Ein Beispiel für so eine Anlage befindet sich am Wiener Schafflerhof. Sie versorgt 4.900 Haushalte mit Strom und beherbergt von April bis Oktober 150 Jura-Schafe.