Alles über Hortensien – sind sie auch für Naturgärten geeignet?

Nachdem wir #Beetschwestern gerade einen recht schattigen Platz im Garten vor einer Eibenhecke behübscht haben, wollen wir heute über Hortensien schreiben. Es gibt sie in vielen verschiedenen Arten und Farben. Von Bauernhortensien über Ball-, Rispen- zu Eichblatt- und Tellerhortensien. In unseren naturnahen Gärten verwenden wir am liebsten Rispen- und Tellerhortensien, da diese Nektar für Insekten anbieten, während die meisten Bauern- und Ballhortensien kaum Nahrung anbieten.

 

Der botanische Namen Hydrangeaceae stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Wasserkanne“ – ein Hinweis auf den hohen Wasserbedarf vieler Sorten. Insgesamt gibt es fast 80 verschiedene Arten, deren Großteil aus Ostasien stammen, aber auch aus Nordamerika und Chile. Sie wachsen ursprünglich meist auf kalkarmen feuchten Böden in Laubbwäldern. Hortensien gehören zu den starkzehrenden Pflanzen, benötigen laut Lehrbuch viel Dünger, den sie bei uns im Garten allerdings so nicht bekommen und dennoch gedeihen  …. . Allerdings versorgen wir sie jeden Herbst mit einer Laubschicht, die zu Dünger wird.

 

Verschiedene ARTEN

Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla)

Diese Art stammt ursprünglich aus Japan. Sie liebt einen feuchten, halbschattigen und windgeschützten Platz im Garten mit niedrigem ph-Wert (saurer Boden). Nachdem unser Garten dies nicht bieten kann (falscher Ph-Wert und vorallem wesentlich zu trocken) und die meisten „sauren Erden“, die man kaufen kann auf Torfbasis beruhen, setzen wir diese Art nicht. Darüber hinaus bietet sie Insekten kaum Nahrung.

Allerdings haben einige Hortensien-liebende Freundinnen diese im Garten  – ohne Torf verwendet zu haben – weil es bereits wirklich wunderschöne winterharte Züchtungen gibt und ihr Boden wesentlich feuchter ist.  Man kann den Boden mit Nusslaub oder Fichtennadeln absauern, sowie mit saurem Urgesteinsmehl (zum Beispiel Basalt, Granit) oder Traubentrester und durch Rindenmulch die Säure erhalten.

Winterharte Formen sind zum Beispiel: ‚Endless Summer‘, ‚Forever&Ever‘ oder ‚You & Me Romance‘ – herrlich, alleine diese Namen lassen Großartiges erwarten!

Blühzeit ist abhängig von der Sorte zwischen Juni und Oktober.

 

Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens)

Diese Arten stammen ursprünglich aus Nordamerika und besitzen eine Unmenge an ballrunden Blütenständen. Besonders beliebt ist nach wie vor die Sorte ‚Annabell‘ und jetzt die Sorte ‚Pink Annabell‘, die wir auch im Garten haben – eine der wenigen Pflanzen, die nicht insektenfreundlich ist, uns aber so gut gefällt. Sie beginnt mit einer weißen Blüte, verfärbt sich dann rosa und im Herbst dann grün.

Da sie unterirdische Ausläufer ausbilden, können manche Schneeball-Hortensien einfach durch Teilung vermehrt werden.

Blühzeit ist Juni- September

 

 

Rispenhortensien (Hydrangea paniculata)

Wir haben viel Erfahrung mit verschiedenen Rispenhortensien wie ‚Limelight‘, ‚Wim’s Red‘, ‚PinkyWinky‘ oder ‚VanillaFraise®‚ sammeln dürfen und sind große Fans geworden. Sie wachsen auf jedem Untergrund, halten auch einen eher trockenen Boden aus, haben sich auf sonnigen ebenso wie halbschattigen bis ziemlich schattigen Plätzen gut entwickelt, einzig unter einem alten Apfelbaum zwischen viel Giersch sind sie nicht glücklich – dort werden wir sie wegsetzen. Wir haben noch nie extra suare Erde in die Pflanzlöcher dazugegeben und auch beim Düngen sind wir sparsam, obwohl sie zu den Starkzehrern zählen.

 

Sie blühen immer an den neuen Trieben, weswegen man sie im Frühling vor dem Austrieb zurückschneiden kann – rund ein Drittel der Astlänge. Wir schneiden prinzipiell nicht im Herbst zurück, damit die Blütenstände als Überwinterungsmöglichkeit für Insekten dienen können.

 

Blühzeit ist Juli- September.

 

Tellerhortensien (Hydrangea serrata)

Ursprünglich stammen sie aus den Bergwäldern Japans. Sehr bekannt ist die Japanische Tee-Hortensie (Hydrangea serrata ‘Oamacha’) von der fast ausschließlich Zuchtformen wie ‘Bluebird’ angeboten werden.

Die Koreanische Tellerhortensie (Hydrangea serrata f. koreana) ist als Wildform im Gartenfachhandel erhältlich.

Es gibt inzwischen zahlreiche Hybriden aus Teller- und Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), die ebenfalls oft als Tellerhortensien bezeichnet werdenwie zum Beispiel die Sorte ‘Preziosa’ – sie trägt wie Bauernhortensien überwiegend sterile, jedoch deutlich kleinere Blütenstände.

Tellerhortensien bevorzugen ebenfalls halbschattige Plätze mit eher saurem Boden, ähnlich den Bauernhortensien.

Blühzeit ist Juni- Oktober.

 

 

Eichblatthortensien (Hydrangea quercifolia)

Diese Art stammt ursrpünglich aus Steppengebieten und Trockenwäldern im Südosten der USA. Ihr Laub erinnert an Ahorn- und Eichenlaub und verfärbt sich im Herbst rötlich. Sie wird sehr stattlich und kann bis zu zwei Meter im Durchmesser beanspruchen. Sie bietet mit ihren fertilen Blüten Nahrung für Insekten.

 

Besonders beliebt weil echte Hingucker sind die Sorten ‘Alice‘ und ‘Snowflake‘. Die Sorte ‘Ruby Slippers®‘ wird nicht ganz so groß und ausladend.

 

Blühzeit ist Juli und September.

 

 

 

Schnittart bei unterscheidlichen Hortensienarten

Bei Ball- und Rispenhortensien schneidet man alte Blütentriebe auf ein bis zwei Augenpaare, wobei ich nie alle Triebe gleich schneide – was manche anders sehen werden.

Bei Bauernhortensien sowie allen Teller-, Samt- und Eichenblatthortensien schneidet man nur die Blüten selbst und erfrorene Triebe ab. Die Triebe bleiben ungekürzt stehen. Außer man will die Pflanze verjüngen.

 

Viel Spaß im Grünen wünschen euch die #Beetschwestern