So überwintern Tiere in unserem Garten

Nach dem heißesten Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wird es nun doch kühler. Wir #Beetschwestern konnten beobachten, wie sich dieses Jahr der Laubfall um etliche Tage nach hinten verschoben hat und die gesamten „normalen“ Herbstabläufe im Garten diesmal viel später stattfinden. Heute lag dafür Raureif auf dem Vordach, was unsere Zitruspflanzen, die den verlängerten warmen Zyklus draußen genießen durften, wahrscheinlich nicht sehr erfreut haben wird. Bleiben die Temperaturen in den kommenden Tagen so niedrig – was wir #Beetschwestern sehr hoffen – dann werden viele Gartentiere Winterquartiere suchen. Dies betrifft den allseits bekannten Igel, aber auch Insekten, Amphibien, Fledermäuse und Reptilien.

 

Was können wir also in unseren naturnahen Gärten tun, damit diese Mitbewohner den Winter gut überstehen? Am besten wenig bis gar nichts. Nicht zusammenräumen – außer das Laub vom Rasen entfernen, aber bitte händisch! Nichts abschneiden. Einfach sein lassen. Und davon träumen, was man nächstes Jahr alles tun will …. . Und vielleicht noch ein paar Blumenzwiebel einsetzen für die ersten Nektarquellen nach der dunklen Jahreszeit. Wir haben auch ein paar sehr frühende Sträucher wie Zaubernuss, frühe Heckenkirsche und Frühlings-Duftschneeball in den Garten gesetzt.

 

Wie wir bereits mehrfach beschrieben haben, ist die erste Grundvoraussetzung ein möglichst artenreicher Garten mit unterschiedlicher Gliederung.

  • Totholzhaufen

Dazu zählt zum Beispiel ein Totholzhaufen – oder in Form eines Sicht- und Windschutzes als Benjeshecke. Dieser dient Igeln und verschiedenen Insektenarten als Überwinterungsmöglichkeit

  • Gartenschuppen

Sofern er kleine Ein- und Ausflugsmöglichkeiten bietet, können sogar Fledermäuse darin überwintern, Insekten ebenso. Man kann auch einen Fledermauskasten anbringen.

  • Komposthaufen/Laubhaufen

Erdkröten und die völlig ungefährlichen Ringelnattern überwintern bevorzugt in Komposthaufen, wobei dir Kröten in eine Winterstarre verfallen. Laubhaufen sind auch für Marienkäfer gut als Winterquartier geeignet. Laufkäfer und ihre Larven verbringen den Winter im humusreichen Boden unter der Laubschicht und frisst im Frühling dann Schnecken, Würmer und Raupen.

  • Gartenteich

Dieser sollte mindestens einen Meter teif sein, damit er nicht zur Gänze durchfriert und bietet Teichmolchen und vielen Insekten im Larvenstadium (wie zB Libellen) oder in Form von Eiern eine wichtige Überwinterungsmöglichkeit.

  • Stauden

Die Stängel vieler Staudenarten dienen Insekten und ihren Puppen (zum Beispiel bei Schmetterlingen) als Winterdomizil. Daher ist es so wichtig, diese stehen zu lassen. Wir #Beetschwestern haben Bereiche, wo die ersten Frühlingsblüher so früh aus der Erde kommen, dass wir dort dann nicht mehr gut schneiden können, ohne diese zu zertreten. An diesen Stellen schneiden wir jetzt die verblühten Stauden ab, überall anders lassen wir sie stehen, weil die Samen auch vielen Tieren jetzt als Nahrung dienen. Auf den Nachtkerzen zum Beispiel tummeln sich momentan sehr gerne Vögel, die die Samen aus den Hülsen fressen, was wir daran erkennen, dass diese (und der Boden rundherum) voller Vogelschiss sind …. .

  • Trockensteinmauer/Steinhaufen

Sommers wie winters sind diese sehr beliebt bei vielen Tieren. Wenn es kalt wird, finden Blindschleichen, Kröten und Insekten hier ein Zuhause.