Grund zur Hoffnung: Klimaziele sind erreichbar

Klimaneutralität bis 2040 ist tatsächlich keine Utopie – laut eines Projekts hochkarätiger Forscher:innen ist sie erreichbar. Natürlich nur mit intensiver Zusammenarbeit von Industrie, Politik und Bevölkerung, das Thema betrifft uns schließlich wie nie eines zuvor.

 

Im Projekt NetZero2040 haben Forscher:innen von der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien, der Österreichischen Energieagentur (AEA) und dem Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) vier kosteneffiziente Szenarien entwickelt, die es tatsächlich möglich machen könnten.

Bis 2040 keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr auszustoßen ist also für Österreich durchaus möglich.

Allen vier Szenarien gemein ist der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien, Elektrifizierung von Mobilität und Wärmeversorgung sowie umfangreiche Effizienzmaßnahmen.

Laut Forscher:innen braucht es beim Ausbau der Erneuerbaren insbesondere einen beschleunigten Ausbau der Windkraft bis 2030.

Das bedeutet, er müsste um 60 Prozent schneller passieren als im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) vorgesehen.

 

Energie und Verhalten

Der Ausstieg aus fossilen Energien in Mobilität und Heizung ist so rasch wie möglich zu vollziehen

Conclusio: Wärmepumpe statt Gastherme, Elektromobilität statt Verbrennermotor.

Hintergrund dabei ist die Senkung des fossilen Energieverbrauch.

Ein weiterer Hebel ist die Gebäudesanierung.

Der schwierigste Punkt ist sicherlich die Verhaltensänderungen, denn Wohnflächenverkleinerung und weniger Autofahren sind keine Aussichten mit denen man sich gerne konfrontiert.

Ziel wäre hier eine Senkung des Energieverbrauchs um bis zu 20 Prozent um damit weniger Energieimporte aus dem Ausland notwendig zu machen.

Auch fossile Infrastruktur soll rückgebaut werden.

Hier liegt natürlich die Verantwortung in der Politik, das sollten wir beim Gang zur Wahlurne beachten.

 

Synthetische Gase?

Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz besagt, dass nur für Neubauten ein Verbot von Gasheizungen gilt, der Einbau in bestehenden Gebäuden sei aber weiter möglich.

Ab 2040 würde somit der Einsatz von synthetischen Gasen in Haushalten sicher notwendig.

Die Produktion von ebendiesen ist allerdings energieaufwendig und somit teuer.

Auch sozial ist diese Lösung fragwürdig, weil ja tatsächlich die Infrastruktur aufrechterhalten müsste. Die Kosten dafür wären bei den Gaskunden.

„In Summe zeigt unsere Studie ermutigende Ergebnisse“, fasste Hermine Mitter von der BOKU zusammen. „Die Erreichung des Klimaneutralitätsziels ist durchaus realistisch.“

In all den Szenarien ist allerdings eines klar, wir können uns nicht zurücklehnen und warten, dass die Veränderung automatisch im Außen funktioniert.

Sie muss uns ein persönliches Anliegen sein, denn mit dem großen Umdenken tun wir niemandem einen Gefallen als uns selbst.