Unfassbare Verbreitung der illegalen Fischerei

Die Meere sind überfischt – zahlreiche Arten sind vom Aussterben bedroht. Diese Problematik ist schwer in den Griff zu bekommen. Besonders, wenn man sich vor Augen hält, dass rund drei Viertel aller Fahrten von größeren Fischereischiffen ohne öffentlich zugängliche Daten passiert – also illegal.

 

Ein Forschungsteam rund um Fernando Paolo von der Non-Profit-Organisation Global Fishing Watch veröffentlichte in der Fachzeitschrift „Nature“ die Mutmaßung aufgrund von Satellitenaufnahmen aus dem Zeitraum von 2017 bis 2021. Die daraus abzulesenden Aktivitäten könnten Hinweise auf mögliche illegale Fischerei geben.

Vergleichsweise lassen sich bei Transportschiffen nur etwa ein Viertel aller Fahrten nicht nachverfolgen.

 

Undurchsichtige Vorschriften verhindern Transparenz

Das Automatische Identifikationssystem (AIS) ist seit dem Jahr 2000 verbindlich geforderter Standard der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO). Das soll unter anderem die Sicherheit des Seeverkehrs verbessern.

Leider ist es allerdings so, dass das dann doch nicht wirklich für alle Schiffe gilt.

Je nach Land, Schiffsgröße und Aktivität variieren die Vorschriften.

Dazu kommt, dass AIS-Systeme ausgeschaltet werden können – wie zum Beispiel, um illegale Fischerei zu verschleiern.

Paolo und sein Team möchten nun Licht ins Dunkel bringen, indem 67 Millionen Ausschnitte von Satellitenbildern zu Karten verarbeitet werden, auf denen Objekte wie Schiffe, Windkraftanlagen und Bohrinseln identifiziert werden können.

Beim Abgleich mit dem AIS-System, können anschließend jene Schiffe ermittelt werden, die illegal unterwegs sind.

 

Umfassendere Bestandsaufnahme als je zuvor

So ein Kommentar auf die oben genannte Veröffentlichung in der Zeitschrift Nature von Konstantin Klemmer von Microsoft Research New England in Cambridge und Esther Rolf von der Harvard University in Boston.

Demnach sind nun menschliche Aktivitäten auf den Meeren weit plakativer und transparenter – das ist dringend notwendig, wenn wir der Überfischung ernsthaft entgegentreten möchten.