Ausblick auf Ausbau der E-Mobilität 2024

Wie wird sich die E-Mobilität im Jahr 2024 entwickeln? Das Jahr 2023 hat einige Meilensteine gebracht, wie den EU-weiten Beschluss, sich von herkömmlichen Verbrennern zu verabschieden. Desweiteren hat die Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen erstmals die Eine-Million-Marke (1,3 Millionen laut Statistik des Kraftfahrtbundesamts) überschritten – in Österreich waren im Dezember laut Bundesverband Elektromobilität Österreich 155.000 reine E-PKWs unterwegs. Anreize wie Kaufprämien und staatliche Förderungen wie die Kfz-Steuerbefreiung und der deutsche Umweltbonus, sowie die österreichische E-Mobilitätsförderung treiben die Entwicklung der E-Mobilität voran. Für viele Menschen sind Elektroautos aber immer noch unerschwinglich. Dieses Jahr drängen allerdings vermehrt chinesische Anbieter mit günstigeren Modellen auf den europäischen Markt.

 

Elektroautos um 11.000 Euro teurer

Will man sich eine Elektroauto kaufen, muss man laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte durchschnittlich 11.000 Euro mehr bezahlen als für ein Verbrennerauto. Ein weiterer Nachteil ist der fehlende Elektro-Gebrauchtwagenmarkt, denn oft sind gebrauchte E-Autos aufgrund des Wegfalls der staatlichen Förderungen teurer als neue. Daher entschließen sich viele doch für Benzin und Diesel – selbst, wenn sie fürs Klima eigentlich umsteigen würden.

 

Chinesische Anbieter drängen auf europäischen Markt

China investiert massiv in grüne Technologien, wie Sonnenenergie, E-Mobilität und Batterien bzw. Speicher. Diese Investitionen sind laut einem Bericht des finnischen Klimaforschungsinstituts Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) für 40 Prozent der Zunahme der gesamten Wirtschaftsleistung des autoritären Staates verantwortlich.

Es gibt mit Aiways, MG, BYD, Ora, Nio, bald auch Zeekr und Xpeng, zahlreiche chinesische Hersteller, die mit günstigen Modellen auf den europäischen Markt drängen. So musste der US-Konzern Tesla im vierten Quartal seinen Platz als führender Hersteller von Elektrofahrzeugen nach Verkaufszahlen an BYD  abtreten. Und traditionelle Marken wie MG und Volvo sind ebenfalls in chinesischem Besitz. Viele dieser Autos punkten nicht nur beim Preis, sondern sind  auch vielfältiger, gut ausgestattet und technisch auf der Höhe der Zeit.

„Man mag zu China stehen, wie man will. Auch die Tatsache, dass Autos zur Spionage genutzt werden können, weckt Ängste. Aber in einem Punkt geht das autoritär regierte Land ganz klar voran: Dank hoher Subventionen macht es E-Autos endlich massentauglich. So kommt 2024 etwa der Kompaktwagen „BYD Dolphin“ nach Deutschland. Einstiegspreis: 30.990 Euro.“, schreibt dazu riffreporter.

 

Europäische Anbieter bringen ebenfalls E-Kleinwagen auf den Markt

In Deutschland fällt 2024 der Umweltbonus weg, die meisten Hersteller wollen diesen – manche teilweise, andere ganz (Kia), ersetzen, weil ihnen bewusst ist, dass der Preis für ihre Kunden ein wichtiges Entscheidungskriterium ist. Desweiteren gibt es von europäischen Autoproduzenten erste massentaugliche E-Autos, wie zum Beispiel den  Elektro-Kleinwagen e-C3 von Citroen, der eine Reichweite von 320 Kilometern bieten soll und bei 23.300 Euro preislich startet. Der VW-Konzern will ebenfalls einen „Polo des Elektrozeitalters“ herausbringen. Solche Fahrzeuge benötigen wir, nicht nur „Upper Class“-Modelle.

 

Transportengpässe auf dem Weg nach Europa

Fehlende Roll-on/Roll-off Containerschiffe führen dazu, dass die chinesischen Anbieter nicht so schnell die Menge an E-Autos nach Europa verschiffen kann, wie sie gerne wollen, womit sie der europäischen Autoindustrie noch etwas Zeit geben, aufzurüsten und im Kleinwagensegment aufzuholen. Viele dieser Ro/Ro-Schiffe wurden während der Pandemie aufgrund ihres oftmals hohen Alters verschrottet und fehlen nun. „Die Nachfrage nach Frachtraum für Autotransporte ist nach wie vor größer als das Angebot“, berichtet Rubin Akkermann vom Schiffsmaklerbüro Transport Overseas (TO) im Handelsblatt. „Wir rechnen damit, dass sich das erst 2027 nivelliert.“

 

Die Raten für Charterschiffe sind um das Siebenfache angestiegen. Daher gehen einige chinesische Autohersteller dazu über, eigene Schiffe bauen zu lassen – aber das dauert. Im Durchschnitt kosten chinesische E-Autos in Europa doppelt so viel wie in China, was mit den enormen Lieferkosten zusammenhängt.

 

 

 

Links:

Infos zu E-Mobilitätsförderung Österreich 2024