Massive Gletscherschmelze in Afrika

Ernest Hemingway müsste sich einen neuen Romantitel überlegen, würde er heute sein Meisterwerk „Schnee auf dem Kilimandscharo“ verfassen. Eine neue Studie unter der Beteiligung der Universität Innsbruck zeigt nämlich, dass Afrikas Gletscher in Rekordzeit schmelzen. Sie könnten Mitte des Jahrhunderts verschwunden sein.

 

Die Eisflächen auf dem etwa 5.300 Meter hohen Mount Kenia, dem rund 5.100 Meter hohen Ruwenzori-Gebirge und dem fast 6.000 Meter hohen Kilimandscharo haben sich seit Anfang des 21. Jahrhunderts mehr als halbiert.

 

Die Studie

Sie wurde im Fachjournal „Environmental Research“ veröffentlicht.

Inhalt war die Auswertung hochauflösender Satellitenaufnahmen um deine Lücke zu schließen, denn Daten aus den vergangenen Jahren gab es nicht, zumal die letzten Messungen aus den Jahren 2005 am Ruwenzori-Gebirge, 2011 am Kilimandscharo und 2016 am Mount Kenia durchgeführt wurden

 

90 Prozent der Gletscher verschwunden

Laut Anne Hinzmann von der Universität Erlängen-Nürnberg sind seit der ersten Kartierung um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert tatsächlich rund 90 Prozent der Gletscherflächen verschwunden.

Dabei liegen der Studie zufolge die drei tropischen Gletscherregionen so hoch, dass der Gletscherrückgang dort nicht wie in den Alpen auf die steigende Temperatur zurückzuführen ist.

Verantwortlich für die große Schmelze seien einzig die veränderten Niederschläge.

Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts fallen die Regenzeiten immer trockener aus. Dieser Mangel an Niederschlag ließ die Gletscher auch bei Minusgraden schrumpfen.