Ab heute lebt Österreich auf Kosten der Erde

Gestern, den 7.4., immerhin ein Tag später als im letzten Jahr, “feierte” Österreich den nationalen Welterschöpfungstag. Dieser Tag zeigt an, wann Österreich die natürlichen Ressourcen, die für dieses Jahr zur Verfügung stehen, verbraucht hat. Würden also alle Menschen weltweit so leben, wie wir in Österreich, dann wären die Ressourcen weltweit bereits Anfang April zu Ende.

GLOBAL 2000 veröffentlicht zum diesjährigen Welterschöpfungstag ein Video über Wachstum, mit prominenter Unterstützung durch Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrats.

Es beschäftigt sich mit Themen wie dem Konflikt zwischen unendlichem Wachstum und endlichen Ressourcen. Der Wirtschaftsexperte stellt klar fest, dass die Wirtschaft kein isoliertes System ist, sondern immer im sozialen und ökologischen Kontext betrachtet werden muss.

“Wir können nicht die Umweltbedingungen und die sozialen Bedingungen ignorieren. Ein naives Festhalten am Wachstum um jeden Preis ist nicht mehr zeitgemäß”, stellt Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrats, fest.

Der österreichische Ressourcenverbrauch betrug 2018 167 Millionen Tonnen (Mt) pro Jahr oder 19 Tonnen pro Kopf und Jahr. Der konsumbasierte Materialfußabdruck lag im Jahr 2017 sogar bei 33 Tonnen pro Kopf und Jahr. In der 2022 beschlossenen Kreislaufwirtschaftsstrategie haben Klimaschatzministerium, Landwirtschaftsministerium, Finanzministerium und Ministerium für Arbeit und Wirtschaft ein Ziel von 7 Tonnen Materialfußabdruck pro Person und Jahr für 2050 festgelegt.

“Wir leben im wahrsten Sinne des Wortes über unsere Möglichkeiten hinaus”, mahnt auch Anna Leitner, Expertin für Ressourcen und Lieferketten bei GLOBAL 2000.

“Nur in 12 Ländern ist der Welterschöpfungstag früher als in Österreich! Doch noch immer setzt die Regierung zu wenige Maßnahmen, um den Ressourcenverbrauch zu senken. Stattdessen wird am Wirtschaftswachstum festgehalten, egal ob es den Bedürfnissen der Menschen dienlich ist oder den Ressourcenverbrauch für unnötigen Konsum ankurbelt.”