Jede Minute landet eine volle Müllwagenladung Plastik auf dem Meeresgrund
Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge haben erstmals im Rahmen einer Studie Plastikmengen quantifiziert. Sie besagt, dass sich bereits drei bis elf Millionen Tonnen Müll auf dem Meeresgrund befinden.
Diese Menge bewertet das Plastik, das noch nicht in kleinere Stücke zerlegt mit dem Meeressediment vermischt in den Ozeanen treibt.
„Wir wissen, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen landen, aber was wir bisher nicht wussten, war, wie viel dieser Verschmutzung auf den Meeresboden gelangt“, so Denise Hardesty von der australischen Wissenschaftsbehörde Csiro.
Was diese Studie auch besonders herausarbeiten möchte, sind die größeren Gegenstände, die ins Meer gelangen. Es geht um Netze, Plastiksackerl, Flaschen, Becher und derartige Dinge.
Veröffentlicht wurde sie im Fachjournal „Deep Sea Research Part I: Oceanographic Research Papers“.
100-mal mehr Plastik am Meeresboden als an der Wasseroberfläche
Es ist kaum zu fassen, aber Schätzungen zufolge, wird sich der Plastikverbrauch bis 2040 voraussichtlich verdoppeln. Auch in Hinblick darauf ist es von absoluter Wichtigkeit herauszufinden, wo sich Plastik im Meer ansammelt bzw., wohin es transportiert wird.
Den Untersuchungen zufolge, ist der Meeresgrund zum langfristigen Lagerort für Plastik geworden. Die kalten Temperaturen in dieser Umgebung, sowie der Mangel an UV-Strahlung wie auch an Sauerstoff, tragen zur Verlangsamung des Abbaus bei.
Ungefähr 46 Prozent der geschätzten Plastikmasse befindet sich der Studie zufolge oberhalb von 200 Meter Wassertiefe, die restlichen 54 Prozent in einer Tiefe von bis zu 11.000 Metern.