Ja so ein Tatschkerl, so ein Powidales…

Um euch die trüben Tage etwas zu versüßen, haben wir uns heute für einen Klassiker der Böhmischen Mehlspeisküche entschieden.

Ob das inbrünstig besungene Tatschkerl nun aus Erdäpfel-, Nudel- oder Topfenteig gemacht wird, ist Geschmackssache. Für mich gibt es nur die EINE Variante, die mich mit dem ersten Zergehen auf der Zunge in den 7. Mehlspeishimmel katapultiert – den Erdäpfelteig.

Darum bitte zunächst mehlige Erdäpfel sensationeller Qualität (am besten im Hofladen gekauft) in deiner Umgebung ausfindig machen – du wirst sie ohnehin noch oft brauchen… der Winter ist noch lang.

Wer sich nun ein bisschen Zeit nehmen kann und sich dem Genuss des Kochens und anschließenden Genießens hingeben möchte, wählt eine passende Playlist aus seinem digitalen Fundus – all jene Glücklichen, die einen Plattenspieler in ihrer Küche haben, legen eine handverlesene Platte auf und begeben sich in die Schürzen. Kochfrisur und ggf. -Make-Up sitzen sicher schon. Dann kann’s ja losgehen!!

 

Man nehme:

600g mehlige Erdäpfel

20g Butter

25g Grieß

130g griffiges Mehl

1 Ei

Salz, Muskat

Semmelbrösel (und auch Butter zum Rösten selbiger)

Powidl

Zucker (je nach Geschmack Kristall- oder Staub-, ODER die Mischung beider)

 

❤ am besten du beginnst damit, die Erdäpfel zu schälen und in Würfel zu schneiden, danach kochst du sie (natürlich in Salzwasser) weich.

❤ die fertigen Erdäpfel nach dem Ausdampfen (sehr wichtig, damit der Teig nicht wässrig wird) noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken.

❤ Butter dazu

❤ Mehl, Grieß, Salz und Muskat mit dem Ei vermischen und mit der etwas abgekühlten Erdäpfelmasse verkneten

❤ den Teig nun auf einer bemehlten Fläche auf ca. ½ cm auswalken und (vielleicht mit einem Glas) Kreise mit einem Durchmesser von ungefähr 10 cm ausstechen

❤ jetzt wird gefüllt! Dafür etwas Powidl (der kann auch vorher mit Zimt und Rum verfeinert werden, aber Vorsicht, nicht zu flüssig werden lassen) in eine Hälfte des Kreises patzen und mit der anderen zudecken. Die Ränder lückenlos (damit nichts ausrinnt) aufeinanderdrücken.

❤ in der Zwischenzeit können schon die Semmelbrösel geröstet werden – ich gebe immer hier schon Kristallzucker und Zimt dazu

❤ die Tatschkerl kommen in kochendes Salzwasser und sieden hier bei nicht zu großer Hitze bis sie an die Oberfläche zurückkommen.

❤ da nicht zu viele Tatschkerl auf einmal gekocht werden können, wird das auf Etappen geschehen. Ich gebe also die Semmelbrösel in eine Auflaufpfanne und fülle sie immer wieder mit abgetropften Powidltascherln – dann gebe ich die zugedeckte Pfanne bei ca. 75 grad ins Rohr damit alles schön warm bleibt.

❤ die Tatschkerl werden natürlich noch warm mit Zucker bestreut auf hingebungsvoll ausgewähltem Untergrund mit viel Liebe serviert.

 

Viel Spaß und Genuss!!