Es gibt einen Ort, wo Lebewesen mehr wert sind als maximaler Profit

Dieser Ort heißt Cirali und liegt an der türkischen Mittelmeerküste. Hier trotzen Naturschützer dem Hotel-Boom und sogar einem geplanten Golfplatzbau um vom Aussterben bedrohte Meeresschildkröten bei der Eiablage zu bewachen.

 

Die kleine Oase liegt knapp 70 Kilometer südlich der Touristenhochburg Antalya und wäre somit prädestiniert für absoluten touristischen Ausbau, doch das wäre fatal für die ohnehin bedrohte Caretta Caretta Schildkröte.

Darum finden sich zahlreiche freiwillige Helfer um mit großer Hingabe und Akribie den Lebensraum sowie das Überleben der Schildkrötenbabys zu schützen.

Die Tiere kommen nachts an Land und legen ihre Eier in den Sand, wo sie von der Wärme der Sonne ausgebrütet werden. Wäre dieser Strand unbewacht, könnten die Schildkröten niemals überleben oder würden überhaupt nicht mehr zur Eiablage hinkommen.

Aus diesem Grund ist er nachts, von 21 bis 6 Uhr gesperrt. Denn dann kommen die Schildkröten.

Bewacht von den ehrenamtlichen Helfern, die gekennzeichnet mit blauem Polo-T-Shirt und einem amtlichen Ausweis um den Hals, Störenfriede höflich aber bestimmt über diesen Umstand aufklären, können sie hier in Ruhe ihre Eier ablegen.

Es wird spannend

Um dem 200 Kilogramm schwere Muttertier den Nestbau schmackhaft zu machen, muss in erster Linie absolute Ruhe herrschen und kein Licht sollte die schützende Dunkelheit brechen.

Der Vorgang bedeutet für sie wirklich harte Arbeit. ist es harte Arbeit: Sie legt am Strand eine Distanz von ungefähr 20 Metern hinauf in den weichen Sand zurück. Dort legt sie die Eier ab und vergräbt sie. Das Tier ist dabei wie in Trance und somit sehr gefährdet, denn es bemerkt nichts um sich herum. Nach getaner Arbeit schleppt es sich erschöpft zurück ins Meer.

Eine Schildkröte legt bis zu 100 Eier in ihr Nest. Nach etwa 50 Tagen im warmen Sand können die Schildkrötenbabys schlüpfen und ihre ersten Schritte in Richtung Meer machen.

Die Schildkrötennester werden von den Freiwilligen sichtbar markiert um sie vor Zerstörung zu schützen. Sie werden am Morgen und in der Nacht kontrolliert und beobachtet, wobei neue Entwicklungen penibel festgehalten werden. Natürlich rund um die Uhr.

Wenn die Babys schlüpfen sind sie etwa zwei Zentimeter groß, vorsichtig stecken sie ihre Köpfe aus dem Sand und verharren dann als wären sie erschrocken. Jetzt wird’s gefährlich. Nach einiger Zeit machen sich die Mini-Schildkröten auf den Weg.

Der winzige Nachwuchs ist sehr verletzlich. Erreichen die Tiere das Wasser nicht vor Sonnenaufgang, drohen der Hitzetod und die Gefahr durch Vögel, andere Tiere, aber auch durch rücksichtslose Urlauber zu Tode zu kommen.

Die Helfer sammeln kurz vor dem Morgengrauen die Babys ein und bringen sie in Sicherheit. Sie wollen ihnen eine zweite Chance geben in der nächsten Nacht.

Trotzdem überleben nur zwei von 1000 Jungtieren.

„Die Arbeit hier am Strand ist pure Leidenschaft für mich“, sagt Mustafa, er hilft seit 25 Jahren.

 

Ewige Treue

Wichtig für das Naturschutzgebiet ist: Die Caretta Caretta Schildkröte kehrt zur Eiablage an den Ort ihrer eigenen Geburt zurück.

Also: Je mehr Babys schlüpfen und ihren Weg zum Meer finden, desto mehr Muttertiere werden irgendwann selbst in der Sicherheit des geschützten Strandes ihre Eier ablegen.

 

Pro.earth-Fazit:

Sensationell großartige Initiative!!!💚