Unsere Beziehung zur Natur – austherapiert?

Jahrtausende lang haben die Menschen im Einklang mit der Natur gelebt. Irgendwann haben sie aus irgendwelchen Gründen damit aufgehört oder die Grenzen, die in einer gesunden Beziehung einzuhalten sind, nicht mehr akzeptiert.

 

Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier…“

Genesis 1,28

 

So die Anweisung im biblischen Schöpfungshymnus laut der sich der Homo Sapiens nun als Krönung der Schöpfung ausweisen könnte.

Wie alles in der Bibel (und im Leben) ist auch das natürlich Auslegungssache.

Dass es allerdings, zugegeben, durchaus schmeichelhaft ist, sich als Höhepunkt allen Lebens zu sehen, ist absolut schlüssig. In den Industrieländern des globalen Nordens wurde das sicher so verstanden und in diesem Sinne die Industrialisierung in Gang gebracht. Die daraus folgende Entfernung, wenn nicht sogar Entfremdung von der Natur war nicht zu stoppen.

Anders als in der Landwirtschaft, war durch das Zerhacken der Arbeit in kleine Produktionsschritte wie auch durch die Massenproduktion der Blick für das große Ganze getrübt. Der Einklang mit der Natur und ihren Jahreszeiten war nicht mehr wichtig. Profit und größtmögliche Wertschöpfung regierten.

Nicht zuletzt ist der rasant ansteigende CO2-Ausstoß durch massenhafte Verbrennung von Kohle zu erwähnen.

 

Industrialisierung – Segen und Fluch

Mit der Entwicklung, dass viele Waren für viele Menschen erreichbar wurden, gingen allerdings noch andere Auswirkungen auf Ökosysteme einher:

Die Ozeane, die nicht nur im Mikroplastik ertrinken, sondern auch übersäuern, das Artensterben, das bedingt durch Monokulturen bedrohliche Ausmaße angenommen hat, das Degradieren von Lebewesen zu Wegwerfware, der verschwenderische Verbrauch von Millionen Jahre lang gewachsenen Rohstoffen in wenigen Jahrzehnten.

 

Wie könnten wir unsere Beziehung (zur Natur) retten?

Zunächst ist es immer gut, sich auf alte Werte zu besinnen – frei nach dem Motto „Wie schön hatten wir es einmal“… das ist aber natürlich kein Thema zum Spaßen. Außerdem sind Rückschritte so schwer zu vollziehen, also könnten wir versuchen, unsere Beziehung neu aufzubauen und uns vom Podest herunter zu schwingen um auf Augenhöhe zu kommen.

Das ist immer heilsam.