Der Gärtnerinnen wichtigste Arbeit: Das Mulchen

Mulchen  ist eine ganz essentielle Arbeit im Naturgarten.  Damit schützen wir unsere Beete, fügen ihnen wasserspeicherndes Material zu, schaffen einen Lebensraum für Kleinstlebewesen. Und wir sparen uns damit Arbeit, weil wir weniger jäten, hacken und gießen müssen.

 

Vorteile einer Mulchschicht

Wer seine Beete mulcht, bedeckt die oberste Erdschicht mit einer einige Zentimeter hohen Schicht Mulchmaterial. Dies hat neben dem ästhetischen Wert viele weitere Funktionen. Die Mulchschicht schützt vor Wind (Erosion) und Autrocknung, wärmt im Winter und unterstützt die Bodenorganismen. Dadurch minimiert man auch den Austrieb unerwünschter Beikräuter. Es ist wie eine Schutzschicht für den offenen Erdboden.

 

 

Welches Mulchmaterial steht uns Gärtnerinnen zur Verfügung?

Rindenmulch

Am bekanntesten ist sicherlich Rindenmulch. Dieser ist jedoch aufgrund seines niedrigen Ph-Werts vorwiegend für saure Böden geeignet. Manchmal erhält man auch schimmlige Packungen von schlechter Qualität. Beim Verrotten entzieht er dem Boden sehr viel Stickstoff, der durch Düngen wieder zugeführt werden muss.

 

Rasenschnitt

Ganz im Gegensatz dazu enthält Rasenschnitt viel Stickstoff und ist in fast jedem Garten verfügbar. Hierbei muss man allerdings darauf achten, dass man immer nur eine dünne Schicht aufbringt und das geschnittene Gras zuerst antrocknen lässt, denn es fault recht schnell. Man kann es auch mit Stroh (kohlenstoffhaltig), Laub oder Holzhäcksel mischen, bevor man es auf die Beete ausbringt.

 

Miscanthus

Oder man verwendet Miscanthus klein geschnitten auf den Beeten, muss aber sicherstellen, dass das Material nicht vom Wind verweht wird, am besten gut eingießen.

 

Stroh oder Heu

Gerade für Erdbeeren wird Stroh gerne verwendet. Unserer Erfahrung nach braucht man recht viel um eine adäquate Shicht zusammenzubekommen und es verrotet auch sehr schnell, d.h. man muss recht bald die Mulchschicht erneuern. Man muss Stroh und Heu gut angießen, damit es nicht durch den Wind vertragen wird.

 

Gartenfaser

Wir Beetschwestern verwenden momentan Gartenfaser auf unseren Beeten und im Herbst kommt eine Schicht Laub oben drauf. Allerdings vermeiden wir Laub von Walnüssen, weil es viele wachstumshemmenden Gerbstoffe enthält. Dieses wird einfach kompostiert und erst danach verwendet. Die Laubschicht dient auch dem Brandkäfer als Heimat. Er frisst gerne die Gelege der Nacktschnecken, also ein wichtiger Helfer im Garten.

 

Holzhäcksel

Holzhäcksel haben den Vorteil gegenüber Rindenmulch, dass sie den Boden nicht so versäuern und auch nicht zum Schimmeln tendieren, weil sie ganz trocken sind. Man kann die Äste im Garten im Häcksler kleinschreddern und als Mulchmaterial verwenden. Sind sie sehr klein, muss man darauf achten, dass die Luftzirkulation im Boden erhalten bleibt. Grob gehäckselt wäre besser.

 

Gartenabfälle

Wir legen auch Gartenabfälle auf unser Gemüsebeet, wo es wieder zu Kompost umgesetzt wird. Diese Abfälle werden ebenfalls etwas zerkleinert und entweder in die rille zwischen die Beete gelegt oder auf die Beete direkt drauf.

 

 

Was wir beachten müssen

Folgende drei Fehler sollten wir vermeiden, damit die Mulchschicht die gewünschten positiven Effekte hat:

  • Vor dem Auftragen einer Mulchschicht, die aus Rindenmulch, Holzhäcksel oder Stroh besteht, sollte man dem Boden Stickstoff (zum Beispiel in Form von Hornspäne) zuführen, da beim Verrotten dieser Materialien dem Boden Stickstoff entzogen wird
  • Die Mulchschicht muss hoch genug sein, um einen Effekt zu erzielen, und zwar zwischen 5-10 Zentimeter hoch.
  • Rasenschnitt immer vorher antrocknen lassen oder mit anderem Material vermischen und nicht allzu hoch ausbringen