Der Dorsch verschwindet – nicht nur aus den Kühlregalen

Viele Jahre befand er sich als Dauerbrenner auf vielen Speisekarten und in jedem Tiefkühlregal – damit ist jetzt Schluss!

Sein Bestand ist massiv bedroht.

 

Das hat vielfältige Gründe. Zum einen erreicht seine Beute, die Sprotte, Rekordzahlen. Ihr Nahrungsmittel sind unter anderem Dorscheier – das dezimiert seine Zahl noch weiter.

Der so genannte Brotfisch der Deutschen gehört zu den Schlüsselarten im Nahrungsnetz der Ostsee. Nun ist er mehr als selten geworden.

Die Zeiten der reichen Bestände sind definitiv vorbei.

 

Gefährdungsstatus

Tatsächlich ist es so, dass der Kabeljau nach Roter Liste der IUCN als gefährdet gilt.

In der Ostsee gilt der Dorsch oder Kabeljau, wie er auch genannt wird, als stark gefährdet.

Auch in der Nordsee gilt er als übernutzt.

Das Problem liegt in erster Linie in der Jahrzehntelangen Überschreitung der wissenschaftlich empfohlenen Fangquoten. Die Laichbiomasse nahm nach und nach ab.

Dank politischer Entscheidungen wurden 2017 die Ostsee-Fangquoten für die Berufs- und Freizeitfischerei gesenkt. Dennoch werden noch zu viele Dorsche gefangen, bevor sie geschlechtsreif sind und sich überhaupt fortpflanzen können.

Das ist aber nicht alles, auch die Nähr- und Schadstoffbelastung sowie der Klimawandel machen den Beständen zu schaffen.

 

Es wäre wohl Zeit für einen Fangstopp – auch für Sportfischerei während der Schonzeit. Auch Bewahrung von Seegraswiesen und Steinriffen, wo sich der Dorsch wohl fühlt könnte helfen, diese einst so zahlreich vorhandene Art zu retten.