Pflanzliche Milchprodukte werden doppelt so hoch besteuert wie Kuhmilch – es ist Zeit, das zu überdenken

Tierschutz Austria fordert eine Reform der Mehrwertsteuer auf alternative Milchprodukte. Das wäre ein großer Schritt, um Tierleid zu vermeiden.

 

Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise steigen und steigen – davon profitiert auch der Finanzminister. Denn mit höheren Preisen steigen auch die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer.

1,8 Milliarden Euro mehr flossen bereits in den ersten sechs Monaten 2023 in die Staatskassa als im Vergleichszeitraum 2022. Seither wird politisch immer wieder über Entlastungen bei der Steuer debattiert. In diesem Zusammenhang könnte man auch Ungerechtigkeiten/Unsinnigkeiten des bestehenden Systems beseitigen.

Derzeit sind pflanzliche Milchalternativen wie Mandel-, Soja- oder Reismilch einer doppelt so hohen Umsatzsteuer ausgesetzt wie Kuhmilch.

Diese Diskrepanz resultiert aus der Einstufung von Kuhmilch als Grundnahrungsmittel (10% USt) im Vergleich zur Kategorisierung von Pflanzenmilch als Getränk (20% USt). Diese unverhältnismäßige Besteuerung benachteiligt nicht nur die Verbraucher*innen sondern erschwert auch die Wahl nachhaltiger Alternativen zu tierischen Produkten und verursacht so einen falschen Lenkungseffekt.

Tierschutz Austria fordert demnach eine Reform der Mehrwertsteuer auf alternative Milchprodukte, um nicht nur die Umweltauswirkungen zu minimieren und eine nachhaltige Ernährung zu fördern, sondern auch aktiv Tierleid zu vermindern.

„Die Herstellung tierischer Produkte verbraucht ein Vielfaches an Ressourcen im Gegensatz zu pflanzlichen Produkten. Anerkannte Studien bestätigen zudem, dass eine stetig wachsende Bevölkerung nicht mit Produkten von Nutztieren ernährt werden kann. Durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19% für Tierprodukte und eine Reduktion auf 7% für pflanzliche Lebensmittel könnte man der Nachfrage nach tierischen Produkten entgegenwirken und Verbraucher:innen ermutigen, alternative und umweltfreundlichere Produkte zu wählen, was letztendlich zu einer Verringerung des ökologischen Fußabdrucks führen würde.““, betont MMag. Dr.in Madeleine Petrovic