Die größte Hitzeinsel Wiens – der Naschmarkt-Parkplatz soll eine blühende Oase werden

Copyright: Mostlikely Architecture/DnD Landschaftsplanung

 

Der Flohmarkt bleibt erhalten und der Naschmarkt bekommt einen neuen Marktraum für regionale Produzent*innen.

 

Blütenmeer statt Asphaltwüste

Wiens größte innerstädtische Hitzeinsel steht vor einer umfassenden Verwandlung! Aus dem 12.000 m2 großen Parkplatz zwischen den Wienzeilen wird künftig ein attraktiver, nutzungsoffener Aufenthaltsort mit viel Begrünung und Kühlung.

 

Entsiegeln lautet die Devise

Es kommt zu keiner Verbauung der aktuellen Parkplatz-Fläche, sondern zur großflächigen Entsiegelung und der Gestaltung einer großzügigen innerstädtischen Grünoase inklusive Erhalt des allseits beliebten Flohmarkts.

Aufbauend auf Ergebnissen einer Bürgerbeteiligung, zahlreichen Grundlagenstudien, einem europaweiten Ideenwettbewerb und des aus einem anschließenden Planungsverfahren hervorgegangen Masterplans präsentierte die Stadt nun das von einer unabhängigen Jury gekürte Siegerprojekt des internationalen Realisierungswettbewerbs.

Es stammt vom Planungsbüro D\D Landschaftsplanung der renommierten Landschaftsplanerin Sabine Dessovic, sie hat gemeinsam mit dem österreichischen Architekturbüro „Mostlikely“ des Architekten Mark Neuner, ein modernes und zukunftsträchtiges Projekt mit dem klingenden Titel „Blühender Naschmarkt“ eingereicht. Im Zuge der Ausarbeitung zogen die Planer*innen externe Expertise zu Rate: Thomas de Martin (Bureau de Martin), konnte sein Wissen zu modernem Marktgeschehen beitragen.

 

Vision vom Markt der Zukunft: Gemeinsames Erleben

Die Projektsieger haben sich in ihren Gestaltungsüberlegungen sehr intensiv mit der Frage befasst, was ein Markt künftig können soll. Ein Markt ist demnach sehr viel mehr als der Verkauf von Gurken & Co., seine Funktion geht weit über den Versorgungsauftrag hinaus.

Architekt Mark Neuner: „Unser Beitrag „Blühender Naschmarkt“ setzt auf Innovation und Wissensvermittlung rund um Lebensmittelqualität. Zentral ist die Stärkung der lokalen Produktion: der Landwirtschaft und der lebendigen Szene der Produzent*innen in Wien. Der soziale Charakter wird durch Austausch und Bildungsangebote verstärkt. Eine Vision ist, dass in Zukunft jedes Schulkind in Wien eine Exkursion zum Naschmarkt macht, um über die Herkunft und Zubereitung der Lebensmittel vom Feld bis zum Teller zu erfahren.“

So findet sich im Sieger-Konzept auch eine offene Marktküche, die sich etwa für Kochkurse anbietet, und eine eigene Marktbar, die Marktbesucher*innen zu gemeinsamen geschmacklichen Erlebnissen einlädt.

Auch im Masterplan wurden dazu klare Vorstellungen formuliert und sehr hohe Auflagen bei der Vergabe permanenter Verkaufsflächen empfohlen. So soll ein klarer Fokus auf Produkten aus eigener Produktion liegen und Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität und kurze Lieferwege im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Auch auf den wichtigen gesellschaftlichen Aspekt eines solchen Marktes als Ort der Begegnung und des Genusses soll laut Masterplan Wert gelegt werden. All diese Vorgaben erfüllt der neue Marktraum.

 

Arbeiten starten 2024

Nun folgt die Detailplanung des umfassenden Projekts. Ab Herbst 2024 sollen die Arbeiten an der umfassenden Verwandlung des bisherigen Hitze-Hotspots starten.