Saiga-Antilopen:

Die in Zentralasien beheimatete Saiga-Antilope wird auf der Roten Liste nicht mehr als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Die Population in Kasachstan, wo 98 % aller Saigas leben, ist in den vergangenen Jahren dank intensiver Schutzbemühungen von knapp 40.000 auf rund 1,3 Mio Tiere gestiegen. Und auch in der Mongolei erholten sich die Bestände. Die Art ist sehr anfällig für Krankheitsausbrüche und war 2010, 2011, 2015 und 2016 von großen Massensterben betroffen. Auch illegale wie legale Jagd bleibt ein Problem.

 

Breitmaulnashörner:

Die Zahl der Breitmaulnashörner ist nach zehn Jahren Rückgang zum ersten Mal wieder gestiegen – und zwar um gut fünf Prozent auf insgesamt rund 16.800 Exemplare. Zudem hat die Naturschutzorganisation African Parks 2023 das größte Nashornzucht-Projekt der Welt erworben. Mehr als 2.000 Breitmaulnashörner sollen ausgewildert werden. Die Dickhäuter bleiben damit zwar weiterhin durch Wilderei bedroht, die positiven Nachrichten sind trotzdem mutmachend, denn 2022 hat der WWF die Breitmaulnashörner noch als Verlierer gewertet.

 

Wisente im Kaukasus:

Vor genau 100 Jahren startet ein Rettungsprogramm für die, in freier Wildbahn damals ausgestorbenen Wisente. Mit Erfolg: Inzwischen streifen wieder über 8000 europäische Bisons durch die Wälder. Und auch 2023 sind es wieder mehr geworden: Zehn Wisente verließen im November den Tierpark Berlin und den Wildpark „Alte Fasanerie“ Hanau in Richtung Aserbaidschan, wo sie im Shahdag Nationalpark ein neues Zuhause finden werden. Im Rahmen des WWF-Wiederansiedlungsprojekts wurden dort bislang 36 Wisente ausgewildert. Die Tiere haben sich bereits vermehrt und der Bestand ist auf 50 angewachsen. Bis 2028 sollen insgesamt 100 Tiere ausgewildert werden.

 

Schneeleoparden in Bhutan:

Bei einer Erhebung in Bhutan konnten 134 Schneeleoparden gezählt werden. Im Jahr 2016 waren es nur 96 Individuen. Im Rahmen der nationalen Schneeleopardenstudie wurden über 300 Wildtierkameras auf einer Fläche von 9.000 km² platziert.

 

Tiger:

Die Zahl der Großkatze ist in einigen asiatischen Ländern erfreulich nach oben gegangen: In Bhutan hat sie sich seit 2015 von 103 auf 131 erhöht. Indien vermeldete 2023 über 3600 Tiger – und vereint damit in seinen Landesgrenzen zwei Drittel des globalen Bestands. Hoffnung, dass auch in Südostasien die Tiger trotz kleiner Bestände nicht verloren sind, machen zudem Aufnahmen aus Wildtierkameras in Malaysia.

 

Sarus-Kraniche in Nepal:

Dank intensiver Schutzbemühungen hat sich mit über 700 Exemplaren die Zahl der Sarus-Kraniche in Nepal seit 2010 verdoppelt. Damals gab es in dem Land nur noch 350 der majestätischen Vögel. Das Wort „Sarus“ stammt eigentlich vom Sanskrit-Begriff „Saras“ (Kranich) ab. In der nepalesischen Gesellschaft und Kultur symbolisieren die Vögel Liebe, Glauben und Hingabe. Die Art gilt weltweit allerdings weiterhin als „gefährdet“.

 

Heuschrecken in den March-Thaya-Auen:

Seit der Einführung der Beweidung im Auenreservat Marchegg durch den WWF Österreich hat sich das Artenspektrum der Heuschrecken markant erweitert. Es umfasst inzwischen auch eine Reihe von Arten, die zuvor nicht aus dem Gebiet bekannt waren. Mittlerweile sind hier 40 unterschiedliche Arten von Heuschrecken sowie die Gottesanbeterin zu finden. Auch die Individuendichte hat bei den Heuschrecken zugenommen – und davon profitieren wieder Vogelarten, die auf Großinsekten als Nahrung angewiesen sind, wie Störche oder Neuntöter. Damit gehört die Weidefläche im WWF-Auenreservat zu den artenreichsten Gebieten Niederösterreichs, mit auffällig vielen gefährdeten und spezialisierten Arten von Heuschrecken.