Willkommen im neuen Gartenjahr

Liebe Gartenfreundinnen, wir melden uns zurück im neuen Jahr, das bereits das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen ist. Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus hat vor kurzem mitgeteilt, dass wir 2023 erstmalig die 1,5 Grad-Marke geknackt haben. Sehr bedenklich. Dies merken wir auch sehr stark in unseren Gärten und auf unseren Balkonen. Das Gartenjahr hat viel früher gestartet als üblich. Die Haselblüte setzte früher ein, heute habe ich am Weg ins Büro bereits blühende Mandelbäume gesehen. Der Rückschnitt bei den Hecken musste ebenfalls nach vorne verschoben werden, weil es seit Tagen viel zu warm ist und die Pflanzen bereits wieder Pflanzsäfte in ihre Äste schicken. Die Blüte der Frühblüher wie der frühen Heckenkirsche und des Frühling-Schneeballs haben dieses Jahr bereits im Dezember begonnen.

 

 

 

Welche Arbeiten stehen jetzt an?

Heckenschnitt

Bis Ende Februar sollten Heckenschnitte abgeschlossen werden. In Deutschland gilt ab 1. März bis 30. September ein Verbot, Bäume, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze abzuschneiden und zu beseitigen und zwar als Schutzmaßnahme für Insekten und Vögel. Dies ist im Bundesnaturschutzgesetz geregelt. „Gerade Hecken bieten einen wertvollen Lebensraum für viele Arten und bieten diesen Wohnraum und Nahrung.“ so Christine Tölle-Nolting vom Naturschutzbund Deutschland. In Österreich gibt eine solche generelle Regelung nicht. Allerdings ist es bei uns natürlich ebenso empfehlenswert, sich prinzipiell daran zu halten. Man muss beachten, dass auch hierzulande Bäume, in denen sich Nester mit brütenden Vögeln befinden, nicht umgeschnitten werden dürfen.

 

Gemüsepflanzen vorziehen

Folgende Gemüsesamen können wir bereits jetzt im Haus bei Keimtemperaturen von rund 20-25 Grad vorziehen:

  • Petersilie
  • Paprika
  • Melanzani (Aubergine)
  • Chili
  • Kohlrabi
  • Tomaten
  • Lauch
  • Karfiol (Blumenkohl)
  • Thymian

 

 

Rosen- und Hortensienschnitt

Die Rosen treiben bereits sehr aktiv bei uns aus. Der Rückschnitt findet immer zur Zeit der Forsythienblüte statt. Erschreckenderweise blühen hier bereits die Forsythien, was bedeutet, dass wir die Rosen auch bereits zurückschneiden können. Wobei es nicht gesagt ist, dass nicht noch eine Kälteperiode dieses Jahr kommen könnte. Wir gehen jedoch davon aus, dass diese nicht mehr so stark sein könnte, dass die Rosen noch einmal abfrieren.

 

Die Hortensien schneiden wir normalerweise Mitte/Ende März. Dieses Jahr haben wir allerdings gestern bereits damit begonnen, sie zurückzuschneiden.

 

Gräser und Stauden

Nachdem wir  Gräser und Stauden als Überwinterungsquartier für Insekten jedes Jahr stehen lassen, müssen die abgetrockneten Stängel im Frühjahr weggeschnitten werden. Wir haben beobachtet, dass viele Stauden bereits austreiben und es daher auch bei diesen früher als bisher gewohnt, der Schnitt erfolgen muss. Allerdings lassen wir so viel wie möglich so lange wie möglich stehen, um die Insekten nicht in ihrer Winterruhe zu stören!

 

Auch Laub lassen wir liegen, viele Igel sind noch in ihrer Winterruhe in Laubhaufen.

 

Pflanzen in ihren Winterquartieren und in Töpfen

Je länger die Tage, desto eher kommt es zu Schädlingsbefall auf Pflanzen in ihren Winterquartieren. Dieser sollte so früh als möglich mit natürlichen Mitteln bekämpft werden, damit sich der Befall nicht ausbreitet.

Pflanzen – wie unsere Oleander – die in Töpfen im Freien blieben, müssen dringend regelmäßig gegossen werden um nicht auszutrocknen. Dieser Januar und Februar waren bei uns viel zu trocken. Der Klimawandel stellt uns Gartenfreundinnen vor neue Herausforderungen.