Internationaler Tag des Energiesparens

Unser Energiehunger steigt global gesehen seit Jahrzehnten exponentiell an. Bis 2060 soll sich unser Energiebedarf noch einmal verdoppeln. Die meiste Energie verbrauchen wir in den Sektoren Stromerzeugung, Transport und Wärme. Am 5. März wird international der Tag des Energiesparens begangen – er soll daran erinnern, dass Energiesparen zum Klimaschutz beiträgt, aber auch hilft, Geld zu sparen. Das gilt sowohl für Einzelne als auch für Politik und Industrie. Wir benötigen dringend die Energiewende weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien. Gleichzeitig müssen wir unseren Energiehunger zügeln und unsere Energieeffizienz steigern.

Energiebedarf Österreich

Im Jahr 2022 war laut Statista unser Energiebedarf  1.066 Petajoule. Erzeugt wurden im Land 508 Petajoule. Der Rest (also 52%) musste importiert werden. Erzeugt wurde die Energie 2022 zu

• 34 % durch erneuerbare Energien einschließlich Biomasse (2%) und
• zum überwiegenden Teil (66%) durch fossile Energien
  • 37, 8% Erdöl
  • 21,8% Erdgas
  • 7,7% Kohle

Energiesparen hat viele Vorteile

“Energiesparen schützt nicht nur Klima und Natur, sondern spart auch sehr viel Geld und erhöht die Versorgungssicherheit. Damit wird Österreich auch langfristig unabhängiger von fossilen Importen aus Konfliktregionen.” so WWF-Energiesprecher Karl Schellmann.

Laut einer  Analyse aus dem Jahr 2022 ist auch kurzfristig eine deutliche Reduktion unseres Energieverbrauchs möglich. Mittelfristig kann der österreichische Energiebedarf sogar um 45 Prozent verringert werden.

Die größten Potenziale liegen laut WWF

• im Bereich Verkehr,
• im Gebäudesektor und
• in Betrieben

– zum Beispiel durch eine stärkere Nutzung von Abwärme in der Industrie, dem Einbau eines alternativen Heizsystems, eine beschleunigte, langfristig finanzierte Gebäudesanierung oder ein niedrigeres Tempolimit.

Hier am Beispiel Brau Union Österreich: „Wir reduzieren laufend unseren Gesamtenergieverbrauch durch unterschiedliche Maßnahmen, die wir konsequent umsetzen. Grüner Strom, kontinuierlicher Austausch fossiler Energien durch erneuerbare Energien, Effizienzmaßnahmen in der Produktion, bei Verpackungen und in der Logistik wie auch im Bereich Kühlung beim Kunden zählen dazu“, erklärt Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability der Brau Union Österreich.

Auch das Energiespar-Paket des WWF nennt zahlreiche Maßnahmen.

Was jede:r Einzelne tun kann

Im Privatbereich gibt es auch jede Menge Energieeinsparungspotential. Rund 85% des Energiebedarfs fließt in Heizung und Warmwasser. Die restlichen 15% fallen auf den Stromverbrauch eines Haushaltes. Mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs ist auf Informationstechnik, wie Fernsehen und Laptop zurückzuführen, knapp gefolgt von Kühl- und Tiefkühlgeräten, die allgemein als große Stromfresser bekannt sind. Zu den Energiesparmöglichkeiten zählen u.a.

• Der Umstieg auf ein alternatives Heizsystem
• Der Austausch energiefressender Haushaltsgeräte
• Die Vermeidung des Standby-Modus
• Maßnahmen zur Gebäudesanierung wie Austausch undichter Fenster und Türen und thermische Dämmung
• Internetnutzung und Videostreaming sind ebenfalls Stromfressern, die uns oft nicht bewusst sind – So verursacht eine Stunde Video streamen durchschnittlich 400 g Treibhausgase.
• Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel

pro.earth und Energiesparen

Zu dem Thema findest du auf unserer Plattform bereits viele Informationen und Handlungsanleitungen unter unserem Motto #handelnstattreden:

• Mithilfe der Suchfunktion kannst du einzelne Beiträge zum Beispiel zu energiesparenden Kühlschränken uvm suchen und finden.
• Bei unseren Challenges findest du einige Energiesparmaßnahmen, die du leicht umsetzen kannst!
• Unser Projekt „Energiesparen macht Schule“ wird bereits in vielen österreichischen Schulen umgesetzt.

Veranstaltungstipp Konferenz rund um das Thema

Die Zeit ist reif für die Energiewende! Preisschwankungen, geopolitische Instabilitäten und die Klimakrise machen die Bedeutung der Energiewende deutlich. Ein starker Impuls in allen Sektoren ist entscheidend für die Gewährleistung von Energiesicherheit und Nachhaltigkeit.

Die World Sustainable Energy Days 2024 werden zeigen, wie die ehrgeizigen politischen Ziele umgesetzt und die Märkte für saubere Energie gestärkt werden können.

„In vier Tagen bietet die Konferenz zur Energiewende und Klimaneutralität den Delegierten sechs spezielle Konferenzen, darunter die Europäische Konferenz zur Energieeffizienzpolitik, die Europäische Pelletkonferenz, die Konferenz zur industriellen Energieeffizienz und die Konferenz zur intelligenten E-Mobilität.“ so die Veranstalter auf ihrer Website.

Wir müssen unseren enormen Hunger nach Energie in den Griff bekommen – damit schützen wir nicht nur Klima und Natur, sondern erhöhen auch die Versorgungssicherheit, weil Österreich damit unabhängiger von fossilen Importen aus Konfliktregionen wird”, erklärt Karl Schellmann, Energieexperte des WWF Österreich. Dem können wir uns inhaltlich voll anschließen.