Der elektrische Schiffspropeller von Voith, LCM und Elin

Die Coronakrise hatte auch ihr Gutes: So manche Firma nutzte die Zeit, um Neues zu erfinden, so auch die seit einem Jahrhundert im Schiffsantrieb tätige Firma Voith Group, die in Partnerschaft mit dem Linz Center of Mechatronics (LCM) und ELIN Motoren Weiz einen elektrischen Schiffspropeller (Voith Schneider Propeller eVSP) entwickelte.

Die ersten in Weiz gefertigten eVSP sind bereits in Spanien in Offshore-Versorgungsschiffen im Einsatz. Eine norwegische Reederei Østensjø bestellte ebenfalls einige eVSP für ihre Flotte zur Erreichung ihrer Klimaziele.

Nachdem 90% des Welthandels momentan über den Schiffsweg abgewickelt wird und diese Branche für ca. 3% des weltweiten CO2-Ausstoßes sowie jeder Menge Feinstaub, Rußpartikeln und Stickoxiden verantwortlich zeichnet, sind Innovationen dringend notwendig, um die Schweröl- und Dieselmengen der Schiffe zu verringern.

Momentan werden die eVSP noch durch Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Diese benötigen ungefähr ein Drittel der bei herkömmlichen Propellern notwendigen Dieselmenge. Zukünftig sollen die elektronischen Propeller auch mit Wasserstoff betrieben werden.

Mit der neuen Technologie ließen sich rund 400.000 Liter Diesel pro Schiff und Jahr einsparen, so der LCM-Vertriebsverantwortliche Manfred Reiter.

Zu den Herausforderungen bei der Konzeption des elektronischen Propellers meinte LCM-Projektleiter Ralf Kobler: „Gerade bei diesen Schiffsmotoren, die Jahrzehnte im Einsatz sind, darf die Motortemperatur im Betrieb einen definierten Grenzwert nicht überschreiten. Dafür müssen wir den Motor bin ins kleinste Detail berechnen“, präzisiert Ralf Kobler.

„Das erfordert einen tiefen Einblick in den Gesamtantrieb. Die enge Abstimmung zwischen Voith, ELIN und LCM ist also ein Schlüssel zum Erfolg.“ https://www.lcm.at/lcm-unterstuetzt-voith-bei-entwicklung-elektrischer-schiffsantriebe/

#mobilität #elektronischerschiffsantrieb #icebergaward2022 #austrianinnovationforum2022