Klimaangst: Was dagegen hilft

Die Klimakrise ist eine psychologische Herausforderung für uns alle. Besonders Menschen, die sich tagein, tagaus mit klimarelevanten Themen auseinandersetzen, können große Sorgen und Ängste dazu aufbauen. Dieses Phänomen hat einen Namen: Klimaangst. Wir erklären den Begriff und wissenschaftliche Studien dazu in einem eigenen Beitrag. Was die Angst mit uns macht und was dagegen hilft, wollen wir in diesem Artikel untersuchen.

 

Angst hat viele Funktionen, wie uns vor Gefahren zu warnen. Sie dient auch als Handlungsanreiz, das eigene Verhalten zu verändern. Man könnte sagen, dass dieses Gefühl positiv gesehen zu einem verbesserten Klimabewusstsein führen kann, weil wir Menschen versuchen, auf angemessene Weise auf die Bedrohung zu reagieren, und zwar auch auf auch auf komplexe, nicht sofort sichtbare Bedrohungen. Die Angst dient uns als Signal und Motivator. Im gesellschaftlichen Rahmen übernimmt sie darüber hinaus die Rolle als wirkmächtiges politisches Motiv.

Klimaangst: Wenn das Klima auf die Psyche schlägt

 

Die Menschen mit besorgniserregenden bis apokalyptischen Informationen rund um den Klimawandel aufklären zu wollen, kann auch zu sogenannten „Vermeidungsstrategien“ wie Bagatellisieren, Verdrängen und Verleugnen führen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass der Fokus auf die persönliche Ebene nicht als Anreiz empfunden wird, sondern zu einem starken Ohnmachtsgefühl führt.

 

„Gerade der ständige Verweis auf die individuelle Verantwortung der Einzelnen kann eine Gefahr für die erfolgreiche Bewältigung der Klimakrise werden, wenn die politischen Rahmenbedingungen nicht entsprechend geändert werden.“

Psychologists for Future

 

Diese sehen also eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung auf allen Ebenen gemeinsam die Krise anzugehen. Dies sehen wir von pro.earth eben so. Wir alle haben einen Handlungsspielraum, den wir nutzen können, vielleicht angetrieben durch Klimaangst. Diese Krise können wir allerdings nur gesamtgesellschaftlich und auch nur global lösen.

 

Doch was hilft nun gegen das individuelle Gefühl der Ohnmacht und der Sorge und Furcht angesichts dieser übermächtigen Krise? Die Psychotherapeutin van Bronswjik hat darauf eine eindeutige Antwort.

Selbstwirksamkeit als bestes Mittel gegen Angst

In der kognitiven Psychologie versteht man unter Selbstwirksamkeit die Überzeugung einer Person, mit einem schwierigen Problem, komplexen Situationen und Herausforderungen selbsttätig fertig werden zu können.

Das Konzept der Selbstwirksamkeit stammt ursprünglich von Psychologe Albert Bandura. Für ihn gibt es vier Wege zur Überzeugung der eigenen Bemächtigung:

  • Man erhöht seine eigenen Erfolgserlebnisse
  • Durch das Beobachten des Erfolgs von Modellpersonen
  • Der Einfluss sozialer Gruppen stärkt und schwächt die eigene Überzeugung
  • Durch Übungen lernen, Empfindungen anders zu interpretieren

 

Van Bronswjik spricht im Falle der Klimaangst von kollektiver Selbstwirksamkeit. „Es geht um das Gefühl ‚Zusammen schaffen wir das!‘“, sagt die Psychotherapeutin. Dazu gehöre neben einem klimafreundlichen Lebensstil auch Engagement darüber hinaus: Dem eigenen Unternehmen am Weg zur Klimaneutralität helfen, sich in der Kommune oder Vereinen mitarbeiten, oder für mehr Klimaschutz demonstrieren gehen. Schlußendlich habe die Politik die wichtige Verantwortung, klimafreundliche Lebensentwürfe zu ermöglichen und zu fördern, meint die Psychotherapeutin.

 

Das ‚Zusammen schaffen wir das‘ ist auch unser pro.earth.Motto. Wir glauben fest an die kollektive Selbstwirksamkeit und rufen daher immer und immer wieder zu einem gemeinsamen #handelnstattreden auf. Gemeinsam wollen wir das Bild einer lebenswerten Zukunft malen!

 

https://news.pro.earth/2023/01/28/perspektivwechsel-in-eine-bluehende-zukunft/