Wie intensiv eine Tierart geschützt wird hängt von ihrem Aussehen ab – ernsthaft?

Wenn wir entscheiden, für den Schutz welcher Art wir Geld spenden, schneiden die hübschen, wie immer im Leben, besser ab.

 

Schleimaal oder Langschnabeligel sind auf den ersten Blick nicht das, was man als knuffig oder anmutig bezeichnen würde, dennoch sind sie bedrohte Tierarten, die genauso schützenswert sind wie die entwaffnend herzigen Pandas.

Das sind natürlich auch die Werbeträger für NGOs wie Greenpeace oder den WWF.

„In einer perfekten Welt würden wir jede Art retten. In der realen Welt sind die Möglichkeiten jedoch stark eingeschränkt“, schreibt Biologe Rikki Gumbs vom Londoner Programm EDGE of Existence in der April-Ausgabe von Der Pragmaticus – das Monatsmagazin, in dem die Fakten direkt von den Experten kommen.

 

Wie sieht ein rationalerer und effizienterer Artenschutz aus?

Der Tierschutz braucht Geld und die Aufmerksamkeit der Menschen bekommt man mit Tigern und Pandas nun einmal schneller, erläutert Valentin Ladstätter, Sprecher von WWF Österreich.

Welche dabei wichtiger für unser Ökosystem ist, versuchen Forscher und Regierungen nach objektiven Gesichtspunkten festzulegen. Oft sind es skurrile Lebewesen, von denen viele Menschen wohl noch nie etwas gehört haben: Auf Platz 1 der Liste von EDGE etwa liegt der Gewöhnliche Sägefisch. Hässliche Tiere werden aber nicht nur schlechter geschützt, sondern auch weniger erforscht.

 

„Die Mehrheit der Lebewesen ist hässlich“

Darum hat der Biologe und Comedian Simon Watt Die Ugly Animal Preservation Society ins Leben gerufen.

Er hat sich trotzdem zur Aufgabe gemacht, hässliche, aber nützliche Tiere zu bewahren: „Wie jeder weiß, der schon einmal Online-Dating ausprobiert hat, ist die Mehrheit der Lebewesen hässlich.“ Doch es gilt eben, die Art zu erhalten!