Die, die „umweltbewusst“ leben, haben oft den höchsten Energieverbrauch

Wie wir bereits in unserem Post „Je reicher desto klimaschädlicher“ erklärt haben, gibt es eine starke Korrelation zwischen Einkommen und Energieverbrauch. In einer Studie des deutschen Umweltbundesamts wird genauer auf die deutsche Situation eingegangen.

Dabei wurden folgende Schlüsse gezogen:
➡️Je höher das Einkommen und der formale Bildungsstand, desto höher der Ressourcenverbrauch. Er liegt in der höchsten Einkommensschicht doppelt hoch wie bei der niedrigsten.
➡️Männer verbrauchen im Durschnitt mehr als Frauen.
Je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto geringer der Pro-Kopf-Verbrauch.
➡️Viele unterschätzen ihren persönlichen Energieverbrauch
➡️ Über alle Verbrauchsbereiche betrachtet, zeigt sich, dass der Energieverbrauch umso höher ist, je positiver die Umwelteinstellungen sind, lediglich bei Ernährung trifft das nicht zu
➡️Geografisch gesehen liegt der Gesamtenergieverbrauch im Westen deutlich höher als im Osten, sowie im Süden höher als im Norden
➡️Einkommensschwache Haushalte haben in vielen Bereichen aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel den geringsten Ressourcenverbrauch
➡️Ein Fünftel der Bevölkerung handelt bewusst sparsam und hat in vielen Bereichen den geringsten Verbrauch neben den einkommensschwachen Haushalten

Das Fazit der Erhebung lautet:
Strategien zur Senkung der Treibhausgasemissionen sollten von der oberen Mittel- und der Oberschicht ausgehen, weil die Reduktion derselben dort die meisten positiven Auswirkungen zeigt.
„Hohe Ressourcenverbräuche und Treibhausgasemissionen finden sich gerade in den sozialen Milieus, die sich verbal zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bekennen und in denen positive Umwelteinstellungen sowie das Wissen weit verbreitet sind, dass ein sparsamer Umgang mit Ressourcen notwendig ist“, so die Studie. Die Problematik liegt also im Nicht-Erkennen des eigenen Energieverbrauchswertes. Es bedarf eines gesamtgesellschaftlichen Wertewandels und einer „Neuorientierung an einer nachhaltigen Lebensweise“, so die Studie weiter.

Unsere pro.earth Conclusio: Wir sind verantwortlich. Je mehr wir verdienen und ausgeben, desto mehr „Impact“ haben wir auf das aktuelle und zukünftige Leben. Zuerst müssen wir erkennen, wo wir mit unserem persönlichen Verbrauch stehen und danach die richtigen Schlüsse ziehen, um bei den entscheidenden Treibern wie Heizen, Wohnen, PKW, Reisetätigkeit, Ernährung und Konsum direkt anzusetzen und unser Leben gerade in diese Bereichen umzugestalten. Allerdings kann dies nur eingebettet in ein gesamtgesellschaftliches Veränderungsszenario wirklich nachhaltig funktionieren.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/repraesentative-erhebung-von-pro-kopf-verbraeuchen

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