Wie wir gärtnern, hat einen enormen Effekt
Heute Früh hat mir mein Mann einen LinkedIn-Beitrag von Nils Nettersheim, der anscheinend Pflanzenkohle-Produkte herstellt, weitergeleitet, worin dieser schreibt, dass jeder kleine Garten „nichts anderes als eine winzige Landwirtschaft, in der es nicht unbedingt um Erträge geht“ sei und alle Gärten in Summe (er spricht von Deutschland, dasselbe gilt für Österreich) einen großen Impact haben auf Umwelt und Klima. Laut seinem Bericht gibt es in Deutschland rund 17 Millionen Gärten, mit insgesamt 824.500 Hektar Fläche – dreimal soviel wie das Saarland. In Österreich ergibt die Größe aller Gärten zusammen die Fläche eines Nationalparks.
Warum wir #Beetschwestern darüber schreiben?
Wir wollen euch vermitteln, dass wir alle etwas zum Wandel beitragen können. In unseren Gärten, auf unseren Balkonen und Terrassen. Egal wie klein unser Fleckerl sein mag, es kann zu einer enkeltauglichen Welt beitragen. Wir müssen wegkommen von Schotterwüsten mit darunterliegender Plastikfolie, wo nur ja kein heimisches Pflänzchen durchkommen darf und „toten“ Gärten mit Kirschlorbeerhecken und englischem Rasen, der andauernd bewässert und mit chemischen Mitteln gedüngt und „unkrautfrei“ gehalten wird.
Ich habe nie verstanden, was jemand an einem Garten, der sich das ganze Jahr über nicht verändert, weil immergrün und nur grün (oder sogar grau), finden kann. Da tut sich nix. Man sieht immer dasselbe. Tagein, tagaus. Wir brauchen eine Verwandlung hin zu abwechslungsreichen, verschiedenste Habitate beinhaltenden Gärten, die vielen heimischen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum bieten.
Wir können auf kleinem Raum eine hohe Biodiversität schaffen, eine unglaubliche Dichte an Habitaten und Rückzugsorten bieten und uns am Leben in unseren Gärten erfreuen.
Wissen hilft
Wir können uns über unsere tierischen Mitbewohner informieren, sie besser kennenlernen und verstehen und uns ihrer Anwesenheit erfreuen, statt sie vertreiben oder sogar ausrotten zu wollen. Ich habe zum Beispiel meinen neuen Nachbarn, der versuchte, seinen Maulwurf loszuwerden, weil er der Annahme war, dass dieser seine Pflanzen anfresse, darüber aufgeklärt, dass diese Gesellen andere Nahrung wie Würmer und Insektenlarven fressen und Maulwurfhügelerde ein wertvoller Rohstoff für uns ist, woraufhin er aufhörte, seinen Gartenbewohner zu traktieren. Wissen hilft.
Enorme Effekte erzielen
Zulassen und nutzen, statt bekämpfen. Mit den Gegebenheiten und nicht gegen sie. Achtsam statt aggressiv. Loslassen und Kontrolle abgeben. Beobachten und lernen. Staunen. Und dennoch seinen ganz persönlichen Weg verfolgend. Jede kann einen Beitrag leisten. Wir machen den Unterschied. Wir können enorme Effekte erzielen. Gemeinsam! Durch naturnahes Gärtnern! Eure #Beetschwestern
Weiterführender Link
Wir wollen euch auch nochmals auf die Initiative Nationalpark Garten aufmerksam machen, über die wir bereits letztes Jahr geschrieben haben.